Kreuzfahrt des Grauens (1971)

Drei spießige, versnobte Ehepaare tuckern auf einer Yacht im Mittelmeer herum. Als sie drei Schiffbrüchige, die hilflos im Wasser treiben, auflesen, begehen sie den Fehler ihres Lebens. Die Drei sind nämlich geisteskranke Schwerverbrecher, die nichts Gutes im Sinn haben…

„Eine Kreuzfahrt, die ist lustig, eine Kreuzfahrt, die ist schön…“ – In diesem Falle aber eher nicht, zumindest dann, wenn man schrulligen, deutschen 70er-Jahre-Produktionen nicht ein Quäntchen Scharm abgewinnen kann. Allein dieser Scharm macht diesen Unfug namens TODESYACHT nämlich sehenswert. Die drei Kriminellen kapern das Schiff mittels Schweizer Taschenmesser und wirschem Auftreten. Gegenwehr seitens der Schiffbesatzung – drei alte, geile Böcke mit ihren Barbiepuppen-Gespielinnen – ist nicht zu verzeichnen. Auch leisten die holden Damen erschreckend wenig Widerstand, als die Irren sexuell übergriffig werden. Im Gegenteil: Die meisten Mädels kehren ihrem tattrigen, stocksteifen Gemahl ganz schnell den Rücken, lüften das Röckchen und geben sich bereitwillig der Sinneslust mit den Knastbrüdern hin. Dann wird gesoffen, Hasch gespritzt und Boogie Woogie getanzt. Als ein Tattergreis in Zuge dessen einen Herzinfarkt erleidet, leistet der Rest Erste Hilfe, indem dem Bedürftigen ganz schnell ein Cognac gereicht wird.
Obwohl man als Zuschauer bereits die Inseln im Hintergrund sieht, wird behauptet, dass der Kahn mehrere Tage vom rettenden Festland entfernt ist. Gegen Ende wird dann eine der Geiseln tot gehackt, was ganz okay ist, da die Sympathie hier eh auf Seiten der Geiselnehmer liegt.

Unter den Schauspielern befindet sich das schlaksige Pferdegesicht Herbert Fux (HEXEN BIS AUFS BLUT GEQUÄLT, TANTE TRUDE AUS BUXTEHUDE), der wie immer so ungelenk und unerotisch agiert wie eine vertrocknete Heino-Mumie. Als eloquentes Verbrechergenie weiß er jedoch zu begeistern. Daneben der dickliche Rainer Basedow mit pomadisierten Haaren, nach dem die Basedow’sche Krankheit benannt wurde, wenn er sie nicht sogar erfunden hat.

TODESYACHT – das ist FUNNY GAMES auf hoher See, DAS MESSER IM WASSER meets DIE LÜMMEL VON DER ERSTEN BANK und DER SCHLITZER in einfach nur dämlich und bescheuert. Wer den Streifen ernst nimmt, hat keine Chance. Alle anderen dürfen sich über eine kleine Trashperle freuen.
Fazit:
Schiff Ahoi!