Eine weitere Roger Corman Produktion mit Don 'The Dragon' Wilson, der sich zu dieser Zeit schon durch mehrere Filme auf diesem Niveau gekickboxt hatte. Der gern gesehene B-Movie Hüne Matthias Hues verspricht im Gegensatz zum Protagonisten einges Charisma, während weitere Sportskanonen aufgezählt werden. Doch Black Belt ist noch weniger glanzvoll als seine Vorgänger, was schon damit beginnt, daß der Titel kaum den roten Faden des Films einleitet, der lediglich schwammig eingestreute Klischees als mangelhaftes Alibi erstaunlich blutiger B-Action formuliert. Das Vorspiel gelingt dabei noch recht überzeugend mit einem Hues, der zunächst eine Prostituierte in die Startlöcher setzt, dann noch schnell das Hotelzimmer wechselt um ein paar Schergen grausam zu richten und schließlich über die Liebesdame herzufallen, deren Finger er später an die Sängerin Shanna (Deirdre Imershein) senden wird, die er, so erfahren wir in unkontrolliert aufblitzenden Rückblenden, mit seiner Mutter zu verwechseln scheint. Wilsons Einführung als dem Guten zugeneigter Exbulle Jack Dillon, der selbstlos ohne Vorgeschichte ein junges Mädchen vom Straßenstrich in die Hände der Mutter überführt, gelingt da schon wesentlich weniger cool, was an der immer gleichen, unglaubwürdig übermächtigen Figur zu liegen scheint. Seine Kampfsportschule ist schließlich auch der einzig wirkliche Anschluß an den Titel Black Belt.
Mit ohnehin schon schwerlich nachvollziehbaren Motivationen offenbaren die willkürlich arrangierten Probleme der schlecht umrissenen Figuren nicht nur deutliche dramaturgische Schwächen des Drehbuchs, sondern schließlich auch den Großteil inszenatorischer Unzulänglichkeiten, die dem Trashfan einziger Grund zum Durchstehen dieses zähen erzählerischen Kaugummis sein dürften. Während die Action zeitweilig im Mittelteil in den Hintergrund gerät oder schlicht keine erwähnenswerten Highlights hervorbringt, versucht das Drehbuch an dem mit Neva Friedenn und Robert Easter immerhin Autoren von Der Bohrmaschinenkiller mitgewirkt haben, die volle Keule aus mafiaverbundenem Manager Eddie Deangelo (Richard Beymer), und Shannas Karriereambitionen im Schatten der merkwürdigen Bedrohung durch den wahnsinnigen Verehrer und im Konflikt mit dem zu allen Mittel greifenden Deangelo zu stricken, bei deren verbundener Polizeiarbeit eben aus dem Superhelden Wilson der perfekte Bodyguard entsteht.
Daß Mut zum Ketchup schließlich nicht jedes verkochte Gericht zu retten vermag, beweisen billigste Schuß/Gegenschuß-Montagen in einem schnöden Kartonlager, die weder einen Actionfluß aufkommen lassen mögen, noch den zeitgenössischen Ansprüchen an ein halbwegs choreographiertes Bullet-Ballet genügen können. Ein katanadurchbohrter Schurke, der sich nahezu reibend an seinen angeklebten Klingenphallus greift und schließlich flach auf dem Rücken liegt, wo kurz zuvor noch der stattliche Griff herausragte, räumt schließlich letzte Zweifel über die Ernsthaftigkeit von Black Belt aus. Okkulte Anflüge von Matthias Hues können zum Ende auch nicht mehr für Linderung, sondern eher abschließende Belustigung sorgen, die zumindest etwas für die Schlocktortur entschädigt.
Für die Investoren dürfte Black Belt trotzdem ein Plus gebracht haben, wie Cormans Filme ja oft in der Lage waren, mehr als die Ausgaben einzuspielen. An dieser Stelle allerdings wäre zu berücksichtigen, daß eben verhältnismäßig wenig Geld verwendet worden sein dürfte. Für das noch relativ am Anfang stehende Regie-Duo war diese Erfahrung sicherlich keine vorzeigbare Referenz. Rick Jacobson hatte vorher nur an Baywatch gearbeitet hatte und anschließend immerhin seinen Weg im B-Movie-Metier angestrebt, während Charles Philip Moore noch seine vierte Arbeit Angel of Destruction ablieferte und damit inhaltlich erstaunliche Parallelen zu Black Belt aufweist, dann jedoch diesen Posten auch schon wieder an den Nagel hing. Ähnlich respektvollen Abstand sollte der geneigte Zuschauer an dieser Stelle auch dem Film gegenüber bringen, der zwar nachvollziehbare Qualitäten für abgehärtete Videomasochisten bietet, jedoch den Actionfan mit Schlüsselreizen in falsche Erwartungshaltung versetzen könnte.