Review

Dieser frühe Don "The Dragon" Wilson - Actioner ist wohl gleichzeitig der härteste und beste mit dem Kickbox-Champion.

Für einen B-Actionfilm (vor allem aus dieser Zeit) ist die Story gar nicht mal schlecht - es mangelt nicht an Abwechslung, was gut ist, weil man so auch während der "Non-Action-Perioden" einigermaßen gut unterhalten wird. Dazu trägt auch das Spiel der Hauptprotagonisten bei, die sich (im Rahmen ihrer schauspielerischen Möglichkeiten wohlbemerkt ;-) sichtlich Mühe geben, ihren Figuren und somit auch der Geschichte genügend Profil zu geben. Lediglich der "blonde Hühne" Matthias Hues ist hierbei in dieser Bewertung eher zu vernachlässigen. Aber ihm nimmt man es auch nicht wirklich übel...

Die Actionszenen variieren angenehm zwischen den "Totschlag-Offensiven" des Psychos gespielt von Hues, den Fightszenen und einem ganz ansprechenden und reichlich blutig geratenen Shootout in der Mitte des Films.
Dabei ist der Härtegrad der Dreh- und Angelpunkt dieses Streifens: Gewalt wird in allen Formen und Variationen, die dieses Genre kennt, fröhlich und ausgiebigst zelebriert. Dabei sind es neben den obligatorischen gebrochenen Knochen und Genicken, blutigen Einschusslöchern & einige Arten von Messerattacken (Oberkörper, Kehle usw.) vor allen Dingen die Angriffe des Oberbaddies gegen seine Opfer (teils gar unbescholtene Passanten), die im Film so hervorstechen.

Wenn Matthias Hues mit seinen Vorschlaghammer-Fäusten und Beton-Füssen seine Opponenten regelrecht "todtrommelt und -tritt", bis jede Menge Blut zum Vorschein kommt, dürfte sich der "Durchschnittszuschauer" eher angewidert abwenden als sich daran erfreuen zu können. Dem geneigten B-Action-Fan weiß das Ganze natürlich überaus zu gefallen ;-)....
Allerdings ist in diesem Streifen auch nicht unbedingt ALLES Gold, was glänzt. So sind die Fightszenen überaus einfach gehalten (Don Wilson choreographierte teils selbst). Einmal Hauen, einmal Treten, abgewehrt, selber einmal Gehauen und Getreten, Treffer, eine links, eine rechts, piff, paff - und das war’s meistens auch schon.
Hier wäre mehr eben mal mehr gewesen, etwas eleganter und ausschweifender hätte man den einen oder anderen Nahkampf schon inszenieren können.

Das ist aber eigentlich auch schon der einzige große Wehrmutstropfen. Ansonsten weiß der Film überaus zu gefallen - immer vorausgesetzt, man kann diesem Genre etwas abgewinnen. Oscarverdächtiges Spiel, Preisregen-implizierende Kameraarbeit oder Musik u.ä. sucht man hier natürlich vergebens.
Aber ein richtig gut aufgelegter Don Wilson, wie er so wohl nie wieder auf der Mattscheibe zu sehen war, und wohlportionierte, teils ultraharte Actionszenen versprechen dem geneigten Zuschauer ein ganz ansprechendes Filmvergnügen.

Hierbei ist es allerdings wieder wichtig, eine (zumindest weitestgehend) ungeschnittene Fassung des Films zu sehen. Über die deutsche Schnittfassung breiten wir hier mal den vielzitierten Mantel des Schweigens (gar von vorneherein auf eine FSK 16 heruntergeschnitten...), die US-R-Rated- und GB-Fassung sind auch stärker cut. Die ungeschnittenen Tapes aus Dänemark oder eben den Niederlande sind die einzige wirkliche Alternative.

Sollte man als Fan von Action der härteren Gangart doch schon mal gesehen und in seiner Sammlung zu stehen haben. 8/10

Details
Ähnliche Filme