Autobahnraser (2004)

Anfangs macht er sogar ein bisschen Spaß, der an für sich dreiste Abklatsch von "The Fast and the Furios": laut schnell geschnitten, nette Babes (leider ist VIVA-Moderatorin Collien immer nur für Sekunden im Bild) und coole Typen. Doch spätestens nach einer halben Stunde treten dann deutliche Ermüdungserscheinungen auf: die Story ist tatsächlich noch unglaubwürdiger, als beim Vorbild und zudem so schrecklich naiv, dass es selbst für einen 12Jährigen nicht mehr cool rüberkommen dürfte: Die Gruppe der Autobahnraser hilft einem leicht trotteligen und bei seinem Vorgesetzten verhassten Jungpolizisten dabei, eine Gruppe russischer Autoschieber dingfest zu machen. Das wirkt auf der einen Seite fast schon peinlich korrekt, auf der anderen Seite aber auch ein bisschen zynisch, da genau zum Zeitpunkt des Filmstarts ein echter Autobahnraser in unseren Landen zu 1 1/2 Jahren Haft verurteilt wurde, weil er eine Mutter mit Kind in den Tod gedrängelt hat. Im Kino haben solche Überholmanöver nur zur Folge, dass einer Oma das Gebiss rausfliegt. Heile Kinowelt eben. Und die ist auch ohne Realitätsbezug ein großes Manko von 'Autobahnraser': Ein völlig naives, fast schon kleinkindgerechtes Weltbild: die Bösen sind hier alles andere als Furcht einflößend und werden in Punkto Doofheit nur noch von den Polizisten übertroffen. Wenn sich die Russen dementsprechend im 'Finale' von Alex Neldel & Co an der Nase herumführen lassen, ist das streckenweise auf so niedrigem Niveau, dass man sich in die deutschen Klamotten aus den 70ern zurückkatapultiert fühlt und nur darauf wartet, dass Karl Dall seinen Kopf um die Ecke steckt.
Spannungsfaktor und Dramatik also null. Da zudem die Stunts nicht über Cobra 11 Niveau liegen und nur 2 von 10 Gags wirklich zünden, geht dem Film leider bald der Sprit aus.
Abschließend sei gesagt, dass der Versuch, sinnfreies Unterhaltungskino nach Hollywood-Vorbild auch in deutschen Landen zu produzieren, gar nicht verkehrt ist und 'Autobahnraser' teilweise so naiv ist, das er schon wieder unterhält. Bis zum vollwertigen Unterhaltungs-Produkt ist es jedoch noch ein weiter Weg.