Review

Lange vor unserer Zeit, werden die Eltern von Conan und das gesamte Dorf in dem sie leben, von Thulsa Doom und seinen Männern vernichtet.
Conan und andere überlebende Kinder werden versklavt. Jahre später, durch harte Arbeit zu erstaunlichen Kräften gekommen, wird Conan zum Gladiator und in der Kunst des Schwertkampfes eingeweiht. Als sein Herr ihn in die Freiheit entlässt, will Conan nur eine Sache. Thulsa Doom und seinen Schlangenkult vernichten und somit seine Eltern rächen. Auf seiner Reise lernt er neue Verbündete kennen.
Die 80er Jahre, Arnold Schwarzenegger und das Fantasy Genre. Eine glückliche Zusammenkunft, die viele Plagiate und andere Fantasy-Filme hervorbrachte.
Schwarzenegger, ein im Grunde damals unbeschriebenes Blatt im Filmgeschäft, konnte hier in eine wahren Paraderolle glänzen. Alleine vom Körperbau her, passte er ja schon gut in das Bild von Conan. Und trotz Minimal-Dialoge, Arnolds limitierten Schauspielkünsten und der nicht geraden Method-Acting würdigen Figur des Conan, er schafft es der Rolle Leben einzuhauchen und sie angemessen auszufüllen, teilweise alleine mit Mimik oder Gesten.
Auch seine Kollegen machen einen guten Job, sei es die athletische Partnerin Sandahl Bergman, Gerry Lopez oder Mako als Magier. Max von Sydow hat einen Kurzauftritt als König, aber der Höhepunkt ist  Thulsa Doom, genial verkörpert von James Earl "Darth Vader" Jones. Der spielt genial diabolisch und eindringlich, ohne in die Lächerlichkeit eines Overacting zu rutschen (nicht selten in dem Genre). Von daher kann der Film schon gut punkten.
Die Inszenierung beginnt mit dem Überfall auf das Dorf (hier legt der Film schonmal gut richtig los, mit Action und Acting), um dann den Weg Conans vom Jungen zum Erwachsenen zu verfolgen. Danach geht es weiter mit seiner Ausbildung zum Gladiator, bis sein Abenteuer in Freiheit beginnt.
Die Kamera arbeitet hervorragend und fängt actionreiche Szenen (ohne heutige Wackelkamera-Exzesse), sowie stimmungsvolle Bilder gekonnt ein. Unterstütz von wunderbaren Landschaften und hervorragenden Kulissen (der Schlangentempel kommt schön imposant, aber auch Innenbauten überzeugen durch Fantasie und Details). Hier bekommt man hervorragende Handarbeit der alten Schule.
Unterstrichen wird das Ganze von dem überragenden Soundtrack von Basil Poledouris, der hier ungelogen seine beste Arbeit ablieferte. Eindringlich und unvergessliche Kompostitionen werden dem Zuschauer um die Ohren gehauen.
Das Drehbuch stammte ja von Oliver Stone, der das ganze zu Begin monumentaler entwerfen wolte (Stichwort Massenschlachten). Allerdings wurde unter dem Regisseur John Milius  (und dem geringen Budget) ein eher realistisches, bodenständiges Werk, das "fühlbar" ist und dem man abkauft, das etwas "Echtes" am gezeigten ist.
Die Tricktechnik hat hier und da leichten Staub angesetzt, sieht aber in meinen Augen oft noch besser aus, als manche heissgestrickte Billig-CGIs.
Die Action ist wohlbedacht dosiert und flott inszeniert, mit viel fliessendem roten Lebenssaft und einigen Enthauptungen (der erste Entwurf war wohl noch wesentlich brutaler).
Der Zuschauer wir konstant beschäftigt, so hat der Film keine Durchhänger. Ein paar kleine Magie-Elemente haben es auch in das Endprodukt geschafft, die dem Realitätsgrad keinen Abbruch tun.
Die ganze Odyssee endet in einem Showdown in einem von Conan verbarrikadiertem Lager. Hier wird nochmal aufgedreht, um direkt in die letzte Begegnung zwischen Thulsa Doom und Conan überzublenden.
Hier hat man noch einen rohen, bodenständigen Fantasy-Actioner und den vielleicht besten Genrebeitrag nach der Herr der Ringe Trilogie. Schade das man nicht die Linie des ersten Teils verfolgt hat und eine schwache Fortsetzung hinterher schob und das Genre sich dann auch wenig später "tot lief".
Vergleiche zur Literaturvorlage kann ich nicht mehr ziehen, das liegt schon zu lange zurück. Aber egal, der Film ist für den Genre Fan ein Muss und weiss auch heute noch zu gefallen.

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