Dieses Teil entzieht sich irgendwie einer ernsthaften Bewertung, denn der Titel allein macht eine solche schon zunichte. Vor ein paar Jahren wäre das noch RTL 20.15 Futter gewesen (man erinnere sich an den großartigen "Die heilige Hure", ein Klassiker des deutschen TV-Trash), aber heutzutage, in Zeiten der TV-"Verlatrinisierung", rutschen solche Sachen dann eben ins Kino, wo sie eigentlich keinen Platz haben.
Es handelt sich um ein Kammerspiel zwischen zwei Protagonisten, deren Motive bis zum Schluß unklar bleiben und spätestens ab der Hälfte des ohnehin nicht überlangen Films auch keinen mehr interessieren. Dadurch bedingt sind die Sets visuell wenig aufregend - ein angestrengter Designerkeller mit frei stehenden Badewannen und Autowrackskulpturen lädt eher zum Schmunzeln als zum Gruseln ein - und man überlegt so, ob es nicht als Hörspiel besser funktioniert hätte, denn da wäre die Gestaltung des Schauplatzes der eigenen Phantasie überlassen.
Die Story selbst ist einfach erzählt: ein Mann verwechselt eine Frau mit einer Prostituierten, diese spielt mit und benutzt ihn für einen elaborierten Selbstmord. Wow! Bis es dahin kommt muß der Zuschauer aber Dialoge über sich ergehen lassen, die wörtlich aus Uta Danella, Heinz G. Konsalik und allen deutschen Lebensratgebern entnommen sein könnten und das Zwerchfell mehr als nur kitzeln.
Eine solche Ansammlung dümmlich-debiler "Frauen über Männer" und "Männer über Frauen" Klischees ist schon fast enzyklopädisch und könnte sozialwissenschaftlichen Wert haben, Unterhaltungswert hat sie im besten Fall allerdings nur etwa eine Stunde lang. Dann zieht sich die Geschichte wie ein Strudelteig bis man durch das Ende verarscht wird.
Dabei geben sich Veteranin Annett Renneberg und Simon Boer schon Mühe, die Abziehbild-Charaktere etwas lebendiger zu gestalten, aber gegen ein Drehbuch und eine Regie wie die vorliegenden hat keiner eine Chance.
Viel hat man von Igor Zaritzki noch nicht gehört bzw. gesehen und wenn das so weiter geht wird es auch kaum mehr werden. Vielleicht erbarmt sich ja mal eine der privaten TV-Toiletten und strahlt das Teil zwischen "Dschungelcamp" und live-Tittenvergrößerung um 3 Uhr morgens aus. Ein Gnadenpunkt für den Film, 2 für Renneberg.
Und wenn mir jetzt noch jemand erklärt, was der Titel des Films mit dessen Inhalt zu tun hat, wäre ich echt dankbar!