Review

Das englische Brüderpaar Edward und Julian Markham sind wieder einmal auf ihrer Plantage im tiefen Afrika, als sich dort ein Unglück ereignet. Ein Kind kommt zu Tode und die Eingeborenen geben Edward die Schuld. Sie belegen ihn mit einem grausamen Fluch, was zur Folge hat, dass er ab diesem Zeitpunkt ein tobsüchtiger Mann ist, mit einem grausam entstellten Gesicht.

Wenn Vincent Price und Christopher Lee zusammen in einem Film auftreten, ist das für Horrorfans ähnlich der Gleichschaltung von Weihnachten und Ostern. Allerdings muß man da gleich große Einschränkungen machen. Ich würde den Film sogar gar nicht mal als Horrorfilm bezeichnen, sondern bestenfalls als Krimi mit Rachemotiv. Mit den typischen Hammer Filmen hat diese Romanvorlage von Edgar Allan Poe jedenfalls kaum etwas gemein. Zudem gönnt man den beiden Stars lediglich eine einzige gemeinsame Szene kurz vor Schluß für etwa 30 Sekunden, wofür ich Herrn Regisseur Hessler gerne nachträglich eine Ohrwatschen verpassen möchte. Da hat man schonmal die beiden Ikonen beisammen und dann läßt man sie aneinander vorbei agieren, was für eine Verschwendung.
Die Story gibt sich zwar redlich Mühe so etwas wie eine unheimliche Atmosphäre aufzubauen, wirkt dabei aber ziemlich konstruiert und unrealistisch. Allein schon das Edwards Leiche zwecks "Aufhübschung" ausgetauscht und niemand den Unterschied bemerkt (man sollte doch meinen das so eine Person öffentlich bekannt ist, selbst wenn sie eine Zeit eingesperrt war). Dazu noch die unheimlich schlampige Entsorgung der Ersatzleiche und Dr. Newhardts Leichenbeschaffung zwecks wissenschaftlicher Schnipselarbeit fügen sich nie zu einer homogenen Handlung zusammen, so daß man das Gefühl von zwei verschiedenen Plots ohne großen Bezug zueinander zu haben.
Die Morde selbst sind dann auch reichlich unkreativ und unter dem Motto "Alles besser mit Messer", bei denen sichtlich das Theaterblut fließt. Ich hab zwar keine praktischen Erfahrungen, aber Kehlenschnitte sehen einfach anders aus. Ich hatte auch schon beinahe damit gerechnet, das man Edwards Gesicht gar nicht im Bild sieht, nachdem der Film selbst alle fünf Minuten erzählt, wie schrecklich entstellt er nach dem Afrikatrip ist. Aber auch hier, kurz vor Schluß zeigt man doch mal kurz die Hackfresse. Auch die nominellen Stars hat man schon spielfreudiger erlebt, jeder erledigt seinen Job, mehr aber im Grunde auch nicht. Schade, aber hier hätte man deutlich mehr draus machen können.
5/10

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