Review
von Vril-Mann
Nachdem eine seiner Töchter ermordet wurde, ist ein Familienvater so besessen von dem Gedanken, Rache ausüben zu können, dass er beim Aufspüren der Täter nachlässig deren Identität überprüft, um möglichst schnell zu seiner Befriedigung zu kommen. Auch seine Frau entfremdet sich von ihm, seit er sich in seinen Rachewahn hineingesteigert hat.
Die Geschichte wird aus drei verschiedenen Blickwinkeln erzählt, was eine gute Lösung ist, um die Tragik aus den dargestellten Geschehnissen in angemessener Weise herauszukehren. Somit handelt es sich um ein stellenweise ergreifendes Drama mit einigen sehr intensiven, aber auch mehreren von mir als belanglos empfundenen Szenen. Die Handlung beziehungsweise der Informationsstand des Zuschauers werden nämlich nur langsam vorangetrieben, um zwischendurch emotionale Szenarien ausbreiten zu können, von denen aber nicht alle die beabsichtigte Wirkung entfalten können. Insgesamt ist „Dissonances“ ein recht gelungenes, professionell inszeniertes Drama, das aber zwischendurch einige, aber nur wenige, Längen aufweist.