Die Nachrichten in den Niederlanden verkünden eine Mückenplage mit erheblichen Schadensfolgen, sowie einer Katastrophe bei Beta Chemicals. Dort vor Ort angekommen erfährt ein Kamerateam vom raschen Zerfall der benachbarten Firma Power Soft, ihres Zeichens Spielentwickler, die gerade Deadline zu ihrem neuen „Final Flesh 2“ hatten, als auch sie die Katastrophe einholte. Allmählich kommen die drei vom Net 19 Sender dahinter, was los ist in dem menschenleeren Gebäudekomplex, der doch nicht so leer ist … Was da unbemerkt aus den Niederlanden kommt, ist für einen Amateurfilm richtig clever gemacht und beweist, dass man mit einem witzigen Drehbuch mehr erreicht, als die ganze Zeit in Gedärmen aus Weißwürsten herumzuwühlen. Nicht, dass es hier kein Kunstblut zu beäugen gäbe, die Filmer haben wohl kaum zufällig die Büroräume mit Plakaten von Horrorfilmen gepflastert, nur halt in die Story eingebunden und nicht unnütz aneinandergereiht. "Deadline" bei der Projektarbeit und beim Leben verheißt das Wortspiel, ein Mückenvirus mit Zombieauswirkung kommt gerade recht, damit die niederländischen Amateure ihrerseits ihre Talente im Spezialeffektebereich unter Beweis stellen können. Die kommen teils deutlich aus dem Rechner, teils gorig, dass sauber das Kunstblut spritzt, die Mischung aus 2D- und 3D-Animationen sowie handgemachten Schocks funktioniert gut und wirkt angesichts eines technisch hohen Niveaus ambitioniert, ohne sich selbst zu ernst zu nehmen. Manchmal wird vielleicht etwas zu begeistert auf die Pixeltube gedrückt, dafür sind die Darsteller erfreulich natürlich. Die Richtung stimmt, so sieht der moderne Home-Made-Film aus der Zombie-Ecke aus. Man kann nur hoffen, dass Jungregisseure wie Jonathan Kray nach solch einem Kurzfilm auch Spielfilme folgen lassen, um die Independentwelt interessanter zu gestalten.
Fazit: Keine ganz neue Geschichte mit Zombies, die aus dem Hause Twisted Pictures erzählt wird, doch gut umgesetzt. Deftig sollte es sein und doch mit Sinn und Witz umgesetzt. Voilà 6/10 Punkten