Ehrlich, so einen verlogenen und billigen Film wie den in den USA schon ordentlich auf Festivals hofierten NAPOLEON DYNAMITE hab ich lange nicht gesehen. Unter dem Vorwand auch einem eher unsympatischen Vollnerd mal seine fünf Minuten Aufmerksamkeit zu gönnen, reitet sich dieses strunzdumme Machwerk lediglich mit den hinterfotzigsten Mechanismen einer Freakshow über abstinenten Plot und fehlenden Sinn in ein unverdientes Finale. Dass die wonniglich zur Schau gestellten und ausgeschlachteten sozialen, kommunikativen und modischen Defizite seiner Protagonisten dabei gar nicht zu sehr überzeichnet sein müssen, wissen wir seit Harmony Korine. Auch bei der peitscht ja vor allem der Voyeurismus den Gaul. Leuten, die hier Beifall klatschen, traue ich auch zu, dass sie eine Behindertenwerkstatt besuchen, in der Hoffnung einen Angestellten zu sehen, der sich beim Hämmern auf die Finger kloppt. Ja, genau. So autsch ist das.
Damit Sie das nicht falsch verstehen, ich bin für jeden degenerierten Scheiß zu haben – und wenn schon High School Komödien, dann gern so richtig güllen und geschmacklos wie "Class of Nuke’ Em High“ – aber die vom Marketing dieses Dreckfilms hier natürlich gierig aufgesogene Perzeption, Schöpfer Jared Hess hätte gar den hehren Anspruch verfolgt, für eine höhere Achtung von Minderheiten zu plädieren, macht es beinahe zwingend, explizit dagegen zu steuern. Verheuchelte Kacke, das.