KILLING MACHINE -- SHORINJI KENPO
Story: Doshin So (Sonny Chiba) kommt nach dem 2. Weltkrieg aus China, wo er als Geheimagent gedient hat, nach Japan zurück. Die Identität der Japaner nach dem angefangenen und verlorenen Krieg ist am Boden, doch Doshin beschließt nicht aufzugeben. Er hilft den Armen und den Kindern in der Gosse beim täglichen Überlebenskampf -- nicht immer mit legalen Methoden, sondern in erster Linie halt mit den Fäusten. Doch es kommt wie es kommen mußte, eines Tages wird er erwischt, wie er zwei GI's buchstäblich das Gesicht bricht und er landet im Knast. Der Direktor bringt aber patriotisches Verständnis für seine Lage auf und verbannt ihn lediglich. Im Exil gründet Doshin dann eine Kampfsportschule und gibt vielen Hoffnungslosen wieder einen Grund zum Leben. Doch die ortsansässigen Gangster stehen nicht auf Saubermänner, die ihnen die Geschäfte durchkreuzen und die Lage eskaliert in einen langen und blutigen Krieg...
Kritik: "Killing Machine" reiht sich nahtlos in die "Karate"-Trilogie ein: Ähnliche (leicht pathetische, aber stimmige und stimmungsvolle) Musik, gleiches Entstehungsjahr, fast die gleichen Schauspieler, gleicher Handlungsaufbau (also: Nobody wird immer wieder zurückgeworfen, schafft es aber dann irgendwann), das Kampfsportlehrer/Helden-Motiv (das genau wie bei den "Karate"-Filmen einer wirklichen Person zugrunde liegt, dem Shaolin-Leher Doshin So (1911-1980)), dieselbe Dramatik, und natürlich die ungewöhnlich harte Gewalt. Eigentlich ist dies irgendwie der vierte "Karate"-Teil. Und der Film ist, obwohl er in weniger als zwei (!) Wochen gedreht worden sein soll, einfach sehr, sehr gut.
"Killing Machine" trägt seinen Namen übrigens nicht zu Unrecht: Noch nie, wirklich noch nie habe ich "einfache" Schläge mit der Faust als so dermaßen finster, brachial und tödlich empfunden wie in diesem Film. Das mag auch an den stimmigen Geräuschen liegen und an der ungewöhnlich exakten Choreographie, den Hauptteil trägt aber wohl Chiba's Disziplin und Fähigkeit bei, blutige Kämpfe so realistisch wie möglich zu rüberzubringen. Teilweise sehen die Kämpfe wirklich so aus, als hätte Chiba die Leute zu Klump und Scheiße geschlagen. Der Film ist übrigens, was den Blutlevel angeht, mindestens so krass wie der erste "Street Fighter", teilweise sogar heftiger. Teilweise kriegt man fast Angst, so in der "Schwanz-Szene" (guckts euch an..!) oder im Showdown (natürlich auch nicht mit Splatterfilmen wie "Story of Ricky" vergleichbar, die man dafür aber ja auch zu keiner Minute ernst nimmt -- DIESEN Film schon!). Die Beweglichkeit und Schnelligkeit von Sonny Chiba sind für mich nicht mehr überbietbar -- eine echte Tötungsmaschine halt. Krass auch, wie LANGE einige Kampfszenen dauern, manchmal wird fast eine halbe Minute lang gekämpft! Dazu noch so eine Ausstrahlung und für einen Actionstar wirklich flexible Mimik, das gibts nur einmal!
Lange Rede, kurzer Sinn: Wer diesen Film verpaßt, hat selber Schuld!
Fazit: ABSOLUTER PFLICHTSTOFF für alle Fans von Sonny Chiba! Mindestens so gut wie Street Fighter! Die heftigsten und blutigsten Kämpfe! Für mich der beste Chiba-Film!
10 von 10 Punkten