Inhalt:
Kyoto 1976. Die junge Kiku Nakagawa (Etsuko "Sue" Shiomi) hat ihren eigenen Kopf. Das Wichtigste ist für sie ihr Training in Karate..., und sie ist eine herausragende Fighterin.
Sie lässt sich nicht so leicht verheiraten..., sehr zum Missfallen ihrer Frau Mutter. Vater Takeo (Masafumi Suzuki), seines Zeichens Kimono-Händler, lässt der Tochter jedoch ihre Freiheiten..., steht aber auch bei seiner Frau im Stress...!
Kiku´s beste Freundin, und für diese wie eine Schwester..., das ist Michi (Mitchi Love).
Diese hat einen Halbbruder..., den Farbigen Jim Sullivan (Ken Wallace). Jim, der weil er ein Farbiger ist, ein Leben lang unter dem Rassismus seiner Mitmenschen litt, und Michi haben den Traum, einst in Okinawa ein Restaurant zu eröffnen.
Was Michi nicht weiß, Jim arbeitet für eine Drogen-Gang. Und dieser Gang will Takagi (Tsunehiko Watase), der die Ermittlungen für die japanischen Behörden leitet, das Handwerk legen.
Die Gang schmuggelt die Drogen -ursprünglich in Fischen eingenäht-..., in das Film-Studio "Far East", welches sich auf Chanbara-Streifen spezialisiert hat.
Doch das Studio ist nur Tarnung..., in den Hinterzimmern gehen der Studio-Boss Fujijama und der sich als U.S.-Film-Boss ausgebende Spencer (Claude Gagnon) den Drogengeschäften nach!
Die Drogen werden den Fischen entnommen..., und in Buddha-Statuen impliziert.
Für diese sorgt der "Kaibara"-Antiquitätenladen..., dessen Chef mit den Verbrechern kollaboriert.
Jim wird für die Gangster zum Sicherheitsrisiko..., und wird erschossen. Nunmehr erfahren Michi und Kiku alles über die Machenschaften Jim´s.
Michi und Kiku wollen nunmehr die Sache in die Hand nehmen, notfalls auch über Takagi hinweg.
Als Kiku die Hintergründe erfährt, schleust sie sich als "Extra" in das Filmstudio ein...!
Als sie auffliegt kommt es zum wild-turbulenten Show-Down, in den auch Takagi und seine Männer eingreifen....!
Fazit:
Im Jahre 1976 fand die "Sister Streetfighter"-Quatrologie ihren, wenn auch nur "inoffiziellen", Abschluss mit diesem nun vorliegenden Streifen.
"Sister Street Fighter: Fifth Level Fist" hat mit den 3 voran gegangenen Filmen denn auch nicht mehr so viel gemeinsam. "Sister Streetfighter" und die sie darstellende Etsoku Shiomi bekamen hier einen komplett neuen Anstrich. Neuer Name, neues Image für die Hauptfigur, und auch die Storyline mit der taffen "Koryu" als Kampfmaschine die einen Angehörigen raushaut, die findet man denn hier nicht mehr vor.
Regisseur Shigehiro Ozawa verpasst allem einen neuen Look, klare, helle Hochglanzbilder, eine weichgespültere Heldin (gleichwohl sie zickig-eigenwillig wirken soll)..., keine allzu verzerrten Villains mehr..., und ein Mann kommt der Heldin doch mental sehr nahe...., na na na?
Fast alles also neu..., gängiger, weit weniger rau, weit weniger stilisiert, weicher, ein eher "netter" Kontrast. Und man muss im Grunde genommen diesen Streifen als ein eigenständiges Produkt sehen, eher abgekoppelt von den anderen 3 Streifen (alle 3 von mir auf dieser website rezensiert).
Die Story plätschert mitunter so dahin..., ist durchaus vorhersehbar..., immerhin weitestgehend spannend, und man kann allem gut folgen. Eine "Light"-Variante der Figur, die in den 3 anderen Filmen die eher kompromisslose, harte Kämpferin in einer raueren Umgebung mit verzerrt-bösartigen Gegner war. Und so drehte Ozawa seine Version vom "Mannequin Sister Streetfighter", in einem einfachen Drogen-Krimi denn vielleicht auch allzu routiniert ab.
Immerhin..., Etsuko Shiomi, sie rettet auch das schlechteste bis mittelprächtigste (hier der Fall) Drehbuch. Sie ist eine Frau von geradezu unglaublicher Attraktivität, und eine agile Karateka ist sie eh, die einen stilistisch-technischen Stil dieser japanischen Kampfform auch hier wieder zeigt, dazu ein durchaus variables Spiel.
Und sie gerät gar in den mentalen Sog eines Mannes..., dargestellt von Tsunehiko Watase. Zwar bleibt alles an der Oberfläche, doch überrascht dies schon..., "Sister Streetfighter", doch eher bislang ein asexuelles Wesen.
Watase spielt aber eher reserviert-cool..., doch gerät Shiomi´s Figur irgendwie in seinen Bann.
Mitchie Love sorgt für den mimisch starken Moment, als sie um ihren Freund trauert. Gleichwohl man sie in dieser Szene nur von hinten sieht, ihre schluchzende Stimme, ihre Worte..., lassen einem so ein bissel das Blut gefrieren.
Ken Wallace spielt den farbigen Halbbruder..., eher steif. Aber da seine Figur rassistisch gemobbt wurde..., bringt das einen zumindest zaghaften Ansatz von Sozialkritik in diesen ja eher reinen Unterhaltungsfilm.
Ein besonderer Einfall ist, dass ein Film-Studio als Tarnung für die Drogen-Gangster her hält. Und da werden Chanbaras gedreht..., man sieht die Darsteller in der Maske, die Sets während eines Drehs. Das wirkt wie ein Blick hinter die Kulissen, für einen Fan des Genres wie mich.
Zudem sorgt all dies dafür, dass in den Action-Sequenzen auch mit Katanas und Speeren gefightet wird, das hatte man anfangs nicht erwartet.
Das Wichtigste ist natürlich auch hier die Action. Sie kann mit den anderen 3 Filmen nicht ganz mithalten, was Wunder. Ist doch schon die Ausrichtung Shiomis in diesem Streifen eine andere..., so hat man gar nicht die Erwartung an knallharte Karate-Action.
Aber die Kampf-Szenen sind nett anzusehen, es geht rasant und mit Drive zur Sache.
Etsuko Shiomi´s Technik birgt genug Qualität, als dass das Karate hier noch solide und visuell ansprechend genug rüberkommt, immerhin.
Mehr Abschluss, als Höhepunkt des Serials? Nicht ganz, denn der Film von Shigehiro Ozawa ist ein Streifen für sich. Und eher was für die absolut eingefleischten Fans von Etsuko Shiomi, für die diese Darstellerin im Cast schon fast ausreicht, um Vorfreude zu entwickeln und einigermaßen gut unterhalten zu werden.
Leichte Unterhaltung, solide Kost, rasante Karate-Fights, am Ende wird es sogar blutig und dramatisch...., und eine schöne, agile Hauptdarstellerin.
Das reicht für gerade mal 6/10 Punkte für eingefleischte Shiomi-Fans.