Review

„Dieses Experimet durchbohrt ihre Nerven und zersetzt ihr Gehirn!“ (Coverzitat)

Dem möchte ich hinzufügen: Dieser Film durchbohrt ihre Nerven und zersetzt ihr Gehirn! Denn „Biocreature“ rockt! Auf jeden Fall und das auch noch gewaltig. Die Begründung dafür ist sehr, sehr einfach. Man nehme eine möglichst dumme Handlung, verkaufe diese dem Zuschauer als möglichst kompliziert in dem man mit absolut unsinnigen und einfach doofen Dialogen um sich haut. Dazu baue man einige völlig überflüssige Nebenhandlungen ein, durch welche man dann ganz schnell selber den roten Faden verliert und was am wichtigsten ist: man stecke einen Typen in ein Gummikostüm und lasse diesen wie Otto Walkes in seinen Filmen durch die Gegend hoppeln. Fertig ist ein köstlicher, unterhaltsamer, aber ebenso strunzdummer Z – Film.
Zum Glück gibt es aber einiges zu Lachen in diesem völlig hirnlosen Streifen. Da hätten wir zu erst einmal und hauptsächlich das Monster. Der Wahnsinn. Man kann ja gern der Meinung sein, das schlecht sitzende, keine Mimik oder sonst welche Formen des körperlichen Ausdruck zulassende Latex- oder Gummikostüme in den 90ern nicht mehr angesagt wären, aber es gibt sie doch noch. Hier haben wir es sogar mit der „Halbes - Gummikostüm – Gattung“ zu tun. Denn auch wenn das Filmmaterial einen wirklich minderwertigen Eindruck hinterlässt, kann man beim genauen hinsehen zu der Erkenntnis gelangen, dass der Typ im Gummianzug unten herum nur noch ne Lederhose an hat. Sieht prima und vor allem total sexy aus. Auch die Handschuhe des Monsters sitzen perfekt schlabberig und wild in der Gegend rum wirbelnd.
Obwohl das Monster der Star im Film ist, gibt es natürlich auch noch weitere Akteure. Jene erreichen den Höhepunkt ihrer darstellerischen Fähigkeiten meist erst dann, wenn es an die zahlreich eingestreuten Bettszenen geht. Denn obwohl vor der Haustür ein gar schreckliches Monster wütet, für extrem romantischen Kuschelsex ist immer noch Zeit. Außerhalb dieser Szenen, also dann, wenn wirklich mal so was wie die Darstellung eines Charakters gefordert ist, verkommen die Helden dieses Streifens aber zu dem was sie sind: Nieten. Aber süße Nieten. Denn diese Nieten agieren so herzzerreißend dämlich, dass es eine wahre Freude ist, ihnen beim Spiel zu zusehen. Da kommt gar nichts, aber rein gar nichts beim Zuschauer an. Keiner der Darsteller ist in der Lage, in auch nur einer einzigen Szene überzeugend zu wirken. Ok, das kleine Kind vielleicht, welches zum Ende hin in einer extra aufwendigen Szene entführt wird. Später, wenn der Kleine einmal groß ist, kann er dann seinen ganzen Kumpels diesen Film zeigen. Mit etwas Glück kommt er mit einer Kopfnuss davon.
Aber vielleicht sollte man auch noch etwas zur Handlung sagen. Es geht um den blanken Horror der Genwissenschaft. Das Gummimonster wurde nämlich künstlich erschaffen. Das geschah so, dass eine Frau mit Genmanipulierten Eizellen Schwanger wurde. Das Monster krabbelte aus ihr raus und los geht’s. Doch halt, wenn ich das richtig verstanden habe, gab es nicht nur einen Spender, sondern mehrere. Denn das Monster will sich ja rächen und alle Gewebespender platt machen. Irgendwie tauchen auch noch irgendwelche Kokons im Film auf. So richtig hab ich das aber nicht kapiert, da ständig irgend welches dummes Zeug gelabert wurde und es schwer fällt, den doofen Erklärungen zu folgen. Jedenfalls haben die bekloppten Wissenschaftler auch noch beschlossen, dass sich das Monster fortpflanzen darf. Dazu braucht man natürlich eine Frau, und die wird den ganzen Film über von den Wissenschaftlern gejagt. Dazu entführt man u.a. auch den oben genannten Jugend, welcher ihr Sohn ist. Der Hauptwissenschaftler heißt übrigens Dr. Lynch, eine bodenlose Frechheit! Dr. Lynch infiziert sich auch noch an dem Monster und verwandelt sich ebenfalls in eine Bestie.
Wau, das ist alle total konfus. So konfus wie die Polizisten im Film blöd, die Frauen blond und die Wissenschaftler pervertiert sind. Wie man sieht, ich habe schnell aufgegeben, der wenig logischen Handlung zu folgen und mich lieber auf das Geschehen im Film konzentriert. Denn da passiert einiges. Hubschrauber kreiseln am Himmel, Autos verfolgen sich, Frauen kreischen um die Wette, ein Einsatzkommando der Army, bestehend aus zwei Leuten, wird gemetzelt während ihre Spielzeugknarren versagen, das Monster schleimt rum, es gibt ein paar hübsche, aber nicht übermäßig harte Splatter – FX, Blut fließt und überhaupt: „Die Totenglocken läuten – der Horrortrip ins Grauen hat begonnen.“ (Coverzitat)

Fazit: „Biocreature“ ist ein abstruses, unterhaltsames, aber auf gar keinen Fall ernst zu nehmendes Trash – Vergnügen für die ganz Harten, denn nur die komm in Garten!

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