Donnerknispel! Was ist denn das für eine Digital Versatile Disc in meinem Qualitäts-DVD-Apparang? Sie geht nicht mehr raus. Oh nein. Bitte nicht gerade dieser Film.
Der Prolog: Ein Wissenschaftler und seine Gattin haben indianische Reliquien ausgebuddelt. Es kracht und aus dem Nichts taucht Gevatter Tod auf. Ein großer Kapuzenträger mit Skelettmaske also. Er massakriert den Professor und auch sein assistierendes Weib auf Gorefilm-taugliche Art und Weise. Schnitt. Ein Team von Sondereinsatzdohlen, Staatssöldner, laufen ebenso bedeutungsschwanger wie unmotiviert durch sommerliche kalifornische Wälder. Angeführt wird die Equipe idiotique von niemand geringerem als MICHAEL ROOKER. Einst als HENRY, der Titelfigur des gleichnamigen Serienkillerfilm-Meilensteins von JOHN MCNAUGHTON zu Meriten gelangt, fand der Mann in den Neunzigern seine Hollywoodbestimmung in der Rolle der besten Freunde von Helden, wie zum Beispiel bei Stallones degoutantem Bergsteigerunsinn CLIFFHANGER. Jetzt ist er hier. Genau wie CASPER VAN DIEN, riesenkinniger Möchtegernstar des großen faschistischen Weltraum und Käferausrottungsvehikels STARSHIP TROOPERS und einziger Schauspieler zumindest semiprominenten Kalibers, der seine neuesten Projekte persönlich auf dem Forum der Internet Movie Database postet. Ferner noch ein paar Klischeestuhlfüchse multiethnischer Prägung und zwei oder drei, so genau weiß ich das ob meiner plötzlichen Ohnmacht nicht mehr, Z-Film-Tussis mit knappen Armeehosen und natürlich dicken Möpsen. Dieses Antipatenkommando tobt nun durchs Unterholz und wird alle paar Minuten vom Skeletor des Prologs heimgesucht, der aus beschissenen STARGATE Portalen geritten kommt und einen nach dem anderen zur Hölle splattert. Zünftig mit blut und so. Neunzig Minuten lang. Das war’s an Handlung. Wirklich. Tatsächlich. Das Finale spielt in einer Plastikfabrik. Da wird kein Plastik hergestellt, das Gebäude und die sexy blinkenden Apparaturen sind aus diesem geschätzten Material.
SKELETON MAN war definitiv mal als ernsthafter Actionthriller konzipiert. Die Zuständigen des Studios konnten sich dann allerdings vor Scham nicht mehr zurückhalten und gaben die Parole aus, den Film als gewollten Trash zu verkaufen. Eine Featurette mit Logikfehlern wurde in die Extrasabteilung der DVD gepackt und die Darsteller wurden mit vorgehaltenem Eisenschaft genötigt zu erzählen, sie hätten ihre jeweilige Rolle nur übernommen, um ihrem alten Kumpel, dem völlig unbekannten Regisseur, eine Gefälligkeit zu erweisen. Ich möchte CASPER VAN DÖDEL so etwas nicht glauben. Es sei denn, er kennt den Regisseur vom Arbeitsamt.
Urteil:
Hilfe! Zwischen Verzweiflungstat und kommerziellem Selbstmord jagt kein Geringerer als Skeletor nicht He-Man sondern Henry, seines Zeichens portraitierter Serienkiller. Trash as trash can. Dem Söldner ein dreifach donnerndes: Vive la mort, vive la guerre, vive le maudit mercenaire !