Zwei Millionen Dollar in den Ausguss, desweiteren die gnadenlose Verheizung von B-Mimen wie Michael Rooker (The Replacement Killers, Back to Back), Casper Van Dien (Starship Troopers, Mask of the Ninja), Jerry Trimble (Full Contact, Hooligans 2) und Dominique Vandenberg (Pit Fighter, Alien Agent). Neben "Creature" dürfte "Skeleton Man" das mit Abstand schlechteste Horrorwerk von Nu Image darstellen. Desweiteren scheut man keine Vergleiche, zum Beispiel mit "Ed Wood", doch nicht mal als reinrassiger Trash will "Skeleton Man" durchgehen. Nach dem Ansehen ist einem klar, wie erbärmlich lang 85 Minuten doch sein können.
Der Indianer Cottonmouth Joe (Dominique Vandenberg) schlachtete ohne Grund seinen gesamten Stamm ab. Nun lebt er als Untoter zwischen den Welten und spukt immer noch durch die Wälder. Zwei Spezialkommandos hat er schon abgeschlachtet, nun ist Captain Leary (Michael Rooker) mit seiner Truppe dran. Doch keine Waffe der Welt scheint den mordenden Indianer aufhalten zu können. So wird auch Learys Truppe blutig dezimiert, bis nur noch er allein dem Monster gegenüber steht.
Was zum Teufel ist hier in Frederick Bailey (Terminal Justice, Fatal Sky, Quick - Die Kopfgeldjägerin) gefahren, solch einen Müll zu verzapfen. Ich glaube man war sich hier nicht sicher, was man eigentlich wollte. Auf jeden Fall sollte es Jedem eine Lehre sein, Schauspieler Johnny Martin (Money Talks, Nach eigenen Regeln) nochmal auf den Regiestuhl zu setzen. Und wer schaffte es die ganze B-Prominenz zu überreden ? Ganz besonders Michael Rooker, dem es nicht an Angeboten mangeln dürfte. Große Lust hatte hier wohl keiner, denn alle latschen mit einem Stoneface durch die Wälder. Kann man ihnen auch nicht verübeln, wenn man solch dämliche Phrasen in den Mund gelegt bekommt.
Katastrophal geht es mit dem Plot weiter. Warum Cottonmouth Joe seinen ganzen Stamm abgeschlachtet hat weiss keiner, wir bekommen es in einer Rückblende zu sehen. Und wie er zum "Skeleton Man" wurde, weiss ebenfalls Niemand, er ist halt einfach untot. So reitet er auf einem Pferd durch den Wald, mit einem schwarzen Umhang und Kapuze bekleidet, einem Totenschädel vor dem Gesicht und kann sich sogar unsichtbar machen. Unter seinem Umhang hat er ein ganzes Waffenarsenal versteckt. Eine Axt, Lanze, Knüppel, Messer, nebst Pfeil und Bogen. Damit schlachtet er sich durch die Wälder, den Grund für seinen Hass auf die Menschen, dreimal dürft ihr raten, erfahren wir auch nicht.
Auf jeden Fall richtet er einen hohen Bodycount an, in den ersten fünfzehn Minuten ist der Counter schon fast im zweistelligen Bereich. Und das einzig gelungene an "Skeleton Man" sind die Goreeffekte, davon gibt es massig. Arme und Köpfe werden abgehackt, Opfer werden aufgespießt mit Pfeil und Bogen erlegt, oder aufgeschlitzt. Das Blut spritzt in ganzen Litern umher, dabei verzichtet man fast komplett auf Animationen. Die Goreeffekte sind handmade und das sieht man ihnen auch an. Doch Nu Image ließ es sich nicht nehmen, "Skeleton Man" noch ordentlich mit Stock Footage vollzupumpen, inklusive kleinerer CGI-Effekte, natürlich von mieser Qualität.
Desweiteren habe ich noch nie eine so unglaubwürdige Spezialeinheit gesehen, die mit Freizeitklamotten durch den Wald tigert. Anfänglich haben sie keine Waffen, doch als es ernst wird, sind sie in der nächsten Szene plötzlich bis an die Zähne bewaffnet. In ihren Gepäckstücken können die Waffen nicht gewesen sein, denn die sind nicht groß genug. Schießen scheinen unsere Freizeitkrieger nie gelernt zu haben. Da verballert man massig Magazine und trifft Cottonmouth Joe nicht mal, wenn er direkt vor ihnen steht. Außerdem können Kugeln, Feuer und Explosionen dem untoten Indianer nichts anhaben. So trennt man sich ständig, wird ermordet, schießt zwischendurch den halben Wald zu Klump und überhaupt hat man so eine unfähige Truppe noch nicht gesehen. Die Charaktere interessieren nicht die Bohne und wenn sie von ihren früheren Kriegserlebnissen erzählen, wirkt das nicht verstörend oder dramatisch, sondern unfreiwillig komisch.
Cottonmouth Joe lässt immerhin nicht locker und taucht jede Minute aus dem Nichts auf. Nebenbei schlachtet er noch ein paar Wilderer, einen Angler der an einem Wasserfall angelt ab und eine ganze Fabrik fällt ihm zum Opfer. Tote gibt es hier in Massen, einige Morde geschehen nur im Off, doch der Gorefan wird trotzdem zufrieden sein. Eigentlich wird hier ununterbrochen getötet, geschossen und durch den Wald gehetzt, doch "Skeleton Man" ist von Anfang bis Ende langweilig und dabei nicht genug unfreiwillig komisch, Desweiteren gelingt es Regisseur Martin nicht eine gruselige Szenen zu liefern. Seine Waldkulisse ist viel zu sonnig und freundlich, auch hält man sich sichtlich immer an den selben Plätzen auf.
Dieser Schrott ist wirklich schwer zu ertragen, auch für die prominente Besetzung. Einigermaßen gelungen sind einzig die Goreeffekte, den Rest kann man getrost zum Mond schießen. Doch das Ganze hat auch was Gutes für Nu Image, denn schlechter kann es eigentlich nicht mehr werden.