Der stämmige Schwede Dolph Lundgren in seinem Element. Men of War ist ein ziemlch harter Söldneractioner, welcher sich klar vom Durchschnitt abhebt. Das was man hier an Budget hatte, wird alles verballert, oder in die Luft gesprengt. Ich denke mal dass vor allem der Showdown ne ganz schöne Menge Kohle gekostet hat. Regie führte Perry Lang, dem man eigentlich so harte Kost gar nicht zugetraut hätte. Für das, dass er kaum Erfahrung auf diesem Sektor hat, macht er seine Sache wirklich gut. Leider genießt der Film nur unter Actionfans einen hohen Bekanntheitsgrad, da der Film im TV bis jetzt immer nur stark gekürzt zu bewundern war. Im Moment ist die beste Lösung, sich das Highland Bootleg zuzulegen, hab ich auch getan. Auch wenn es viel Vorurteile gegen Bootlegs gibt, so ist es viel besser als sich eine gekürzte oder ausländische Fassung zu holen.
Inhalt:
Nick Gunnar ist ein abgewrackter Söldner und hängt an der Flasche. Er bekommt von zwei reichen Geschäftsleuten einen Auftrag und zwar soll er ein Inselvolk zum Unterschreiben eines Vertrages zwingen. Er stellt sich ein Team zusammen und fährt auf die Insel. Doch die Bewohner wollen nicht unterschreiben. Nicks Auftraggeber wenden härtere Bandagen an und hetzen Nicks Erzfeind Keefer auf die Insel. Nick schlägt sich auf die Seite der Bewohner und bald kommt es zu einem Krieg um die Insel. Nick steht mit ein paar Leuten einer Übermacht gegenüber und die Schlacht fordert Opfer auf beiden Seiten.
Einfacher Plot, explosive Wirkung. Die Story ist eigentlich selber komplette Vogelscheisse und ist auch in ein paar Sätzen erzählt. Men of War ist ein Film wo es nur um die Action geht. Trotzdem hebt sich der Film vom Durchschnitt ab, was auch an der Inszenierung liegt, an seinem Helden und an der harten Action. Es geht eigentlich alles recht rasant vonstatten, man lernt Nick Gunnar kennen, der an der Flasche hängt und sich gehen lässt. Erst will er den Auftrag nicht annehmen, aber sein alter Colonel überredet ihn dazu.
Also bildet sich Nick ein Team aus alten Bekanntschaften, die überall verstreut sind. Im Knast, Thailand usw. Das sind natürlich alles sehr harte Hunde, aber das Gute ist, dass zwar ne Menge Machosprüche gerissen werden, aber man übertreibt es nicht und den Patriotismus lässt man gleich ganz weg. Damit die Quote erfüllt ist, gesellt sich diesen noch eine Frau dazu.
Man zieht also zusammen los und gerät gleich in eine ordentliche Kneipenschlägerei. Hier wird amüsant aufeinender eingeprügelt und dort trifft Nick auf auf seinen Erzfeind Keefer. Damit er nicht im Knast landet muss er sich von ihm verdreschen lassen. Danach kommt ein ziemlich langer Mittelteil, man lernt die Inselbewohner kennen, ihre Rituale und man findet sich bald gegenseitig sehr sympathisch. Zwischendrin kurz mal ein überfall mit Explosion und danach geht der Einblick in das Inselvolk weiter. Der Mittelteil ist zu lang geworden, Dolphi wird sichtlich weicher und schlägt sich schließlich auf deren Seite. Weil man bis jetzt so lang darben musste, wird man mit einem sehr langen und explosiven Showdown belohnt, dieser geht bestimmt eine halbe Stunde und bietet Non Stop Action. Da wird geballert und getötet was das Zeug hält, dazu moch Explosionen am laufenden Band und zwischendrin sind noch ein paar Keilereien eingebaut. Das Ganze geht sehr brutal vonstatten. Blutige Morde und Einschüsse in Massen werden dem Zuschauer hier geboten. Aber hier geht wirklich die Post ab und dann gibt es noch einen sehr langen und ultraharten Fight zwischen Nick und Keefer. Da schlägt das Actionherz wirklich höher.
Auch Kulisse und Optik sind toll geworden. Es wirkt alles sehr exotisch und die Insel hat einige hübsche Fleckchen zu bieten. Man hat außer harten Kerlen auch noch viele tolle Landschaftsaufnahmen zu bieten. Da kann man echt verstehen warum Nick am Ende einfach dableibt, ich glaube das hätte ich auch getan.
Der Sound hat nicht viel Neues zu bieten. Sehr ruhige Musik bis ins Heroische. Es geht schließlich um Soldaten, da gehört das in einem Amifilm einfach mit dazu. Aber für so einen Actioner reicht der Score völlig aus und man kann zufrieden sein. Ich bin einfach zu verwöhnt von den 80er Jahre Movies.
Dolph Lundgren ist in seinem Element. Er macht als knallharter Söldner Nick Gunnar eine gute Figur, lässt ein paar Oneliner vom Stapel und schickt seine Gegner in Dutzenden zur Hölle. Eigentlich will man Dolphi genau so sehen. Die Fans werden begeistert sein.
Trevor Goddard verkörpert den angeberischen und kaltblütigen Keefer, welcher sich mit Nick einen geilen Endfight liefert. Man kann ihn von Anfang an nicht ausstehen und ist glücklich, wenn er die Hucke vollkriegt.
Auch Tiny Lister Jr. ist mit von der Partie und hat natürlich auch einen fiesen Part erhalten. Er gibt vor allem viele Kraftausdrücke von sich.
Die Darsteller können sich alle sehen lassen und sind auch auf gutem durchschnittlichem Niveau anzusiedeln.
Fazit:
Knallharter Söldnerfilm mit bombastischem Showdown, aber lahmen Mittelteil. Die Action kann sich sehen lassen und ist ein wahres Fest. Dolphi und Co schlagen sich gut durch in toller, exotischer Kulisse. Darf in einer Actionsammlung eigentlich nicht fehlen.