Review

Nach vier Jahren Wartezeit hätte man doch wesentlich mehr erwarten können. Mit " Die purpurnen Flüsse " feierte man große Erfolge, ganz klar, dass bald ein Sequel folgen muss. Hier gab man sogar gute 30 Millionen Dollar aus, doch die Einspielergebnisse waren schlechter als erwartet, die meisten Zuschauer waren enttäuscht, mich mit inbegriffen. Jean Christophe Grange kupferte bei seiner eigenen Romanvorlage ab und verfasste zusammen mit Produzent Luc Besson ein erneut ziemlich komisches Drehbuch. In " Das Imperium der Wölfe " übertrieb es Grange dann völlig. Immerhin kann sich Regisseur Olivier Dahan sauber aus der Affäre ziehen, er hat aus dem Ganzen noch das Beste gemacht. Aber ansonsten schade, da hätte man sich lieber noch mehr Zeit gelassen, wäre aber dann mit einer besseren Story dahergekommen.
Story:
In einem alten Kloster wird eine eingemauerte Leiche gefunden. Commissaire Pierre Niemans ( Jean Reno ) übernimmt den Fall. Anscheinend wurde der Mensch lebendig eingemauert und die Morde häufen sich bald.
In fast derselben Sache ermittelt auch der junge Polizist Reda ( Benoit Magimel ) und so laufen sich Niemans und Reda bald über den Weg. Sie wollen den Fall zusammen lösen und stoßen bald auf eine seltsame Bruderschaft, welche von Heinrich von Garten ( Christopher Lee ) angeführt wird. Diese Morden nach der Bibel und bereiten somit die Apokalypse vor. Gedopt und in Kutten gehüllt gehen die Mönche auf Opfersuche. Je näher Niemans und Reda der Wahrheit kommen, desto gefährlicher wird es für sie.

Gerade bei der Story hatte ich hohe Erwartungen und genau dort hat man es völlig versemmelt. Schon im Original war die Story teils verwirrend, auch nicht ganz logisch, aber immer spannend erzählt. Hier strotzt man vor Ungereimtheiten. Die Sekte bereitet die Apokalypse und Auferstehung Jesu vor, machen aber mit Ritualmorden auf sich aufmerksam, auch die Tatsache dass die geheimnisvollen Mönche gedopt sind, über Martial Arts Kenntnisse verfügen und zudem kugelsicher sind, ist arg weit hergeholt. Eigentlich geht es nur darum, dass man die Weltherrschaft an sich reissen will, für so einen Thriller, ist die Story eindeutig zu mau. Es gibt zwar einige unvorhergesehene Wendungen, aber insgesamt viel zu wenige. Spannend ist das Ganze auch nur leidlich, obwohl ab und an mal ein paar sehr gruselige Momente dabei sind.
Schon die Kulisse wirkt nicht düster genug. Man treibt sich zwar meist an dunklen und dreckigen Orten herum, aber diese Orte erziehlen nicht den gewünschten Effekt.
Dafür hält man den Zuschauer mit jeder Menge Action bei Laune. Langweilig wird es zumindest nie, man wird sogar mit einigen sehr spektakulären Fights bedient. Zudem ein kleiner Shootout im Matrix Stil, und Verfolgungsjagden. Die wenigen Morde der Mönche wurden recht blutig in Szene gesetzt. Ob mit Riesenmessern, Pfeil und Bogen, oder einer Nagelmaschine, man geht doch sehr explizit an die Sache ran. Wahrscheinlich will man so die Storydefizite übertünchen, was aber in keinem Fall funktioniert. Man hätte es beim Original bewenden lassen sollen, aber die Geldgier war zu groß.
Schade um Jean Reno, der hier wieder unter allen Darstellern glänzt. Benoit Magimel ist dagegen austauschbar. Sein Schauspiel bleibt uninteressant und vergesslich. Christopher Lee ist weit unter seinen Möglichkeiten, aber ich sehe ihn immer gern in einer Fieslingsrolle.

Fazit:
Gegen das Original eine Enttäuschung. Die Story ist nur solide und zeigt jede Menge Logiklöcher auf. Auch die Spannung erreicht nur ein niedriges Niveau, was auch daran liegt, dass die Kulissen die Wirkung verfehlen, zudem nicht düster genug sind. Immherin die viele Action überzeugt und auch die Rige der Darsteller kann sich sehen lassen. Es ist nun mal an der Zeit, das Grange mal in den Ruhestand geschickt wird und das Zepter jemand Anderes übernimmt. " Die Purpurnen Flüsse 2 " unterhält gut, sieht schick aus, mehr nicht.

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