Auch Michael Dudikoff (American Fighter, Night Hunter) hat es der Cannon-Schmiede zu verdanken eine kurze aber immerhin ruhmreiche Zeit im Filmbusiness gehabt zu haben. Doch nach "Soldier Boyz" ging es auch für ihn kontinuierlich bergab, wozu "Outgun" auch kräftig beitrug. George Erschbamer ist durchaus ein fähiger B-Regisseur, was er mit seiner "Snake Eater" Trilogie unter Beweis stellte, aber das Verfassen eines Screenplays zählt absolut nicht zu seinen Stärken. Erstaunlicherweise kam ein Jahr später das Sequel "Hardball" nach.
Der Kopfgeldjäger Jersey Bellini (Michael Dudikoff) soll sich für 10.000 Dollar Belohnung den Autodieb Izzy (Freddy Andreiuci) schnappen, doch auch seine Konkurrentin Belinda "B.B." Barrington (Lisa Howard) ist an der Sache dran. Zusammen gelingt es den Beiden Izzy zu stellen, in seinem jüngst gestohlenen Rolls Royce im Kofferaum finden sie die gefesselte Prostituierte Starr (Erin Fitzgerald) welche Zeugin eines Mordes wurde. Die erste Spur führt zum Gangster Deimos (Benjamin Ratner), der natürlich sofort alle Hebel in Bewegung setzt, um Starr zu finden. Dabei kidnappt er auch Jerseys Kumpel Word (Ashanti Williams). Jersey und B.B. müssen nun zusammen arbeiten, um Deimos entgültig das Handwerk zu legen.
Ob schwarz und weiß, Cop und Nicht-Cop, oder Mann und Frau, das Buddy-Movie gab es schon deutlich origineller, besonders was die Dialoge angeht. Ganz nett erdacht ist die Eigenart von Jersey Bellini, der ein totaler Sicherheitsfanatiker ist. Auch in seinem Haus hat er zahlreiche Fallen installiert, die ihm später noch das Leben retten. Mit seiner Rivalin B.B. will er nichts zu tun haben, während sie ein wenig in Jersey verschossen ist. Doch die Streitereien der Beiden haben weder Pepp noch Wortwitz, hinzu kommt eine dämliche Story. Da beobachtet die Prostituierte Starr einen Mord, den Deimos begeht, doch anstatt sie gleich zu den Engeln zu schicken karren Deimos Leute sie im Kofferraum eines Rolls Royce durch die Stadt und halten an, um sich einen Knoblauch Milchshake zu holen. Autodieb Izzy sieht seine Chance und schon ist der Schlamassel perfekt. Dies taugt gerade mal als Aufhänger für die Actionszenen und selbst die sind von Erschbamer sehr sparsam gesetzt. Stattdessen konzentriert man sich auf unnötige Ermittlungen, Jersey karrt von Ort zu Ort, während sich B.B. mit Starr herumärgern darf. Hinzu kommt noch der großmäulige Word, ein kleiner Junge der gerne bei Jersey rumhängt und eigentlich nur eine Rolle spielt, um später von Deimos und seinen Schergen entführt zu werden.
So herrscht zwischen den wenigen Actionszenen meist totale Ebbe und selbst die sind verbesserungswürdig. Größtenteils besteht die Action aus Prügeleien, später gesellen sich kleinere Shootouts dazu. Während Dudikoffs Keilereien noch recht ordentlich daherkommen, so kann man die von Howard in keinster Weise Ernst nehmen. Hier musste Erschbamer teilweise kaschieren, aber die Unfähigkeit ist auch so deutlich zu erkennen. Sie schlägt oft sichtbar am Gegner vorbei, die Choreographie hat man sich dabei gleich gespart. Bei den Shootouts sieht es nicht viel besser aus, irgendwelche Höhepunkte gibt es nicht. Recht witzig ist immerhin der Auftakt, wo Jersey erst einige Fallen umgehen muss und schließlich sogar mit einem Flammenwerfer attackiert wird. Dafür enttäuscht das Finale auf ganzer Linie, ein bisschen unspektakuläres Geballer und das wars auch schon. Dabei können sich Michael Dudikoff und Lisa Howard (Kiss & Die, Replikator) die Hand geben, denn ihr beider Schauspiel ist stark verbesserungswürdig.
In jeder Hinsicht kein Hauptgewinn, einfach nur lahme B-Action mit ganz schwacher Story. Dank der Action und ein paar Wortwitzen ist für den Actionfan ein Unterhaltungswert gegeben, das Sequel ist immerhin einen Tick besser geworden.