George A. Romero (Zombie, Der Affe im Menschen) und Dario Argento (Suspiria, Phenomena) versuchen sich hier an Kurzgeschichte von Edgar Allan Poe. Diese sind nicht eingebettet in eine Rahmenhandlung, wie beispielsweise "Creepshow" oder "Die Nacht der Schreie". Leider sind beide Geschichten auch zu lang geraten und überhaupt hätte man sich bei solch einer vielversprechenden Kooperation etwas mehr erhofft.
The Facts in the Case of Mr. Valdemar
Der reiche Ernest Valdemar (Bingo O´Malley) liegt im Sterben, seine jüngere Frau Jessica (Adrienne Barbeau) und ihr heimlicher Liebhaber Dr. Robert Hoffmann (Ramy Zada) wollen sich das Erbe unter den Nagel reißen. Doch Ernest stirbt unerwartet, während er in hypnotisiert war und somit landet sein Bewusstsein in einer Art Zwischenwelt. Jessica und Robert bunkern Ernest derweil in der Tiefkühltruhe, doch er und andere Bewohner der Zwischenwelt kehren zurück, um sich zu rächen.
Natürlich hat Romeros Episode etwas mit Untoten zu tun, will aber nicht so recht in die Gänge kommen. Die Darsteller und besonders Adrienne Barbeau (The Fog, Creepshow) machen ihre Sache gut, doch die erste halbe Stunde regiert die Geschwätzigkeit. Auch wirkt es ein wenig doof, wenn Robert mit dem toten Ernest liegend in der Kühltruhe kommuniziert. Erst gegen Ende darf es dann gruselig werden, doch schaut man sich Romeros frühere Filme an, hätte man sich mehr erhofft. Die Effekte sind dafür wirklich gut gemacht, doch andererseits sehr rar gesäht. Nebenbei macht Romero noch Werbung für eines seiner Referenzwerke, denn an welchen Film erinnert uns folgender Satz:"Sie kommen um dich zu holen".
The Black Cat
Der Fotograf Roderick Usher (Harvey Keitel) tötet für seine neue Fotocollage die schwarze Katze seiner Freundin Annabel (Madeleine Potter). Die kommt dahinter und unter Alkoholeinfluss ist nun auch Annabel an der Reihe. Er mauert die Leiche in seiner Wohnung ein, doch durch eine schwarze Katze kommt ihm Detective Legrand (John Amos) auf die Schliche.
Argentos Episode hat nicht nur mehr Tempo, sondern ist auch deutlich atmosphärischer in Szene gesetzt. Nebenbei findet auch noch Poe´s berühmte Kurzgeschichte "Pit and the Pendulum" eine Erwähnung. Auch optisch beweist Argento sein Können, wenn er die Kamera aus Sicht der Katze kreisen lässt. Dennoch liegt auch hier das größte Manko in Form einer gewissen Langatmigkeit vor. Dafür geht es aber heftiger zur Sache, ein paar Brutalitäten gibt es schon zu bestaunen und in den letzten zehn Minuten gelingt Argento echte Hochspannung. Mit Harvey Keitel (Reservoir Dogs, Pulp Fiction) hat er einen weiteren Vorteil, denn der spielt den gesamten Cast an die Wand.
Von diesen beiden Meisterregisseuren hätte man deutlich mehr erwartet, beide Episoden haben das Problem zu lang geraten zu sein. Richtige Spannung kommt bei beiden nur im Finale auf, während Romeros Episode noch mal deutlich schwächer ausfällt. Darsteller und Effekte sind auf hohem Niveau, auch der altmodische Look bei beiden Episoden kann gefallen.