6
Romero und Argento sind ein duftes Gespann. Ihr Zusammenschnitt zweier Folgen einer nie fertiggestellten Horror-TV-Serie, in der Erzählungen des Literaten Edgar Allan Poe in die heutige Zeit verlegt werden, ist jedoch nur oberes Mittelmaß. Die erste Story ist ein typisch Poe-sches und langsames Gruselstück um einen gehörnten Ehemann, Erbschaftsbetrug und Rache aus dem Jenseits, bei dem Romero nicht ganz ohne seine Zombies auskommt. In Argentos Beitrag, der dramaturgische Schwächen aufweist, darf sich dann FX-Guru Tom Savini ein wenig mehr austoben, etwa bei der halbierten Frauenleiche unter dem Pendel des Todes. Mir persönlich gehen hier die dummen Klischees über schwarze Katzen auf den Zeiger und bei Gewalt gegen Schmusepanther klappen sich mir die Fußnägel hoch. Aber: Die Nummer wird zunehmend spannender, je mehr sich Harvey Keitel als Usher selbst ins Verderben reitet. Umso ärgerlicher ist das abrupte Ende.
7
Stilvolle Inszenierungen klassischer Poe-Erzählungen, die sich Zeit nehmen, eine unheimliche und bedrohliche Atmosphäre aufzubauen und langsam, aber stetig zum jeweiligen Höhepunkt voranzuschreiten. Gelungene Literaturverfilmungen, die auch ordentlich was fürs Auge bieten, ohne sich in einem Extrem wie reiner Suspense oder exploitativem Gore zu verlieren. Die Mischung macht's hier!
5
Zwei (Kurz-)Filme von den bekanntesten Regisseuren des Horror-Genres. Bestimmt sehr sehenswert, oder? Leider nicht... Der Beitrag von George A. Romero ist eine grosse Enttäuschung... Die – eh recht langweilige – Story wurde öde inszeniert und bietet haupt-sächlich wenig überzeugende Schauspieler. Glücklicherweise ist THE BLACK CAT von Dario Argento deutlich besser gelungen. Die Story ist zwar auch nicht gerade toll. Aber die Aufnahmen, ein Teil der Musik, die meisten Schauspieler (besonders Harvey Keitel – und natürlich der kurze Gastauftritt von Savini...) sowie einige der härteren Gore-Effekte überzeugen. Insgesamt 5 Punkte
8
Die Episode von Romero, ist sehr sehr spannend. Man möchte jeden Augenblick anfangen an seinen Fingernägeln zu kauen. Es ist einer jener Filme, bei denen man unbedingt wissen will wie es weiter geht, wie endet das Drama. Effekte kommen erst am Schluss, aber die sind bei diesem Kleinod auch nicht von Nöten. Man sieht, bei einem guten Horrorfilm ist es nicht immer wichtig viel Blut zu vergießen, wenn die Spannung stimmt. Die Episode von Argento ist nicht mehr gar so spannend, jedenfalls habe ich es nicht so empfunden. Dafür aber um einiges blutiger. Das Ende ist doch ein wenig überraschend und entbehrt nicht einer gewissen Komik. Der Film mit den beiden großen Männern der Regie, ist eine Ode an Edgar Allen Poe. Man sollte aber einige Vorkenntnisse besitzen um die Anspielungen zu verstehen. Ein Film für Poe Fans mit Hintergrundwissen die an diesem Film ihre Freude haben werden. Die Qualität der Red Edition ist annehmbar. (7von10)