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Der Name Robert J. Emery (Megaman - Ein Söldner dreht durch, Dare the Devil) war mir bis zur Sichtung von "Florida Connection" kein Begriff. Acht Spielfilme hat er von 1969 bis 2002 in Szene gesetzt, alles recht belanglose Ware. Hierzu passt seine fünfte Regiearbeit "Florida Connection" bestens, man nimmt sich den in den 70er Jahren völlig ausgereizten Drogenschmuggel vor. Was dabei alles schiefgehen kann, zeigt uns diese überlange Schlaftablette.

Schon lange ist das FBI hinter dem Drogenschmuggler Dan Gordon (Dan Pastorini) her, nun bietet sich ihnen eine Gelegenheit ihn endlich zu schnappen. Mit seinem Partner und Kumpel Mule Tucker (Edward Faulkner) hat er einen großen Deal auf dem Fluss geplant. Doch vorher amüsiert sich Gordon mit der Pilotin Britt Claiborne (June Wilkinson). Die hat überhaupt keine Ahnung worauf sie sich einlässt, denn plötzlich wird sie von zwei zwielichtigen Gestalten entführt. Es scheint fast so, als wolle jeder bei diesem großen Deal mitmischen, auch der Sheriff und sein Gehilfe reißen sich bei der Explosion eines Kurierbootes zwei Säcke Marihuana unter den Nagel. So kommt es bald zur finalen Konfrontation aller Parteien.

Drogen und ihr illegaler Schmuggel waren schon immer ein fester Bestandteil der Filmwelt. Doch schnell waren alle Ideen verbraucht und der Zuschauer bekam künftig einen 08/15 Plot vorgelegt. "Florida Connection" macht da keine Ausnahme und will auch noch ein Actionfilm sein. Doch außer einer Explosion noch vor der Titelmelodie, passiert in der ersten Dreiviertelstunde rein gar nichts. Stattdessen überschüttet uns Emery mit uninteressanten Charakteren, die alle im Drogengeschäft mitmischen. Hauptsächlich stehen der Saubermann Dan Gordon und seine neue Flamme Britt Claiborne im Fokus. Deren Lovestory nimmt schon mal den halben Film in Beschlag, die Planungen für den finalen Drogendeal laufen eher am Rande ab. Eine größere Rolle spielt auch noch der Sheriff, welcher sich mit zwei geborgenen Säcken Marihuana ein Zubrot verdienen will. Eine echte Verbindung zur Hauptstory wird nie geknüpft, doch immerhin muss der Sheriff seine Ware einmal gegen zwei Killer verteidigen und somit wären wir bei der Ersten der zwei Actionszenen, einem kleinem und moderat choreographierten Shootout. Ab nun muss man sich bis ins Finale gedulden, höchstens die Entführung von Britt und ein Vergewaltigungsversuch, sorgen noch für ein bisschen Furore.

Aber letztenendes ist "Florida Connection" eine extrem zähe Angelegenheit, auch dank der zu hohen Laufzeit von über hundert Minuten. Im ersten Drittel weiß man überhaupt nicht worum es eigentlich geht, denn Emery schwenkt zwischen den vielen Charakteren hin und her, ein unnötiger Dialog ist an den nächsten gereiht und als Zuschauer sehnt man sich das Ende herbei. Spätestens wenn Dan und Britt mit dem Air-Boat gute fünf Minuten durch die Everglades rasen, hat man genug gesehen. Viele für den Film nicht relevante Sequenzen hat man gezogen wie Kaugummi, anscheinend war das Ziel über die üblichen neunzig Minuten hinaus zu kommen. Doch schon die wären für die einfache Story zuviel des Guten und so darf es immerhin beim Showdown noch ein wenig zur Sache gehen. Ein kurzer Schusswechsel, eine reichlich unspektakuläre Air-Noat Verfolgungsjagd und einen kleinen Endkampf hat "Florida Connection" abschließend zu bieten. Daneben gibt es noch eine kleine Überraschung was Britt betrifft, doch gerade gegen Ende wenn es ein wenig interessant wird, ist der Film plötzlich fertig. Einerseits ist man froh, andererseits bleibt das Ende zu offen. Dan Pastorini (Piranhas II, Trick or Treats), June Wilkinson (Keaton´s Cop, Sno-Line) und der Rest des Feldes agieren ohne jeglichen Elan und kurbeln ihre eintönigen Rollen charmlos runter.

Optisch und musikalisch ist "Florida Connection" auch keine Offenbarung, mehr Action hätte daraus wnigstens einen Durchschnittsfilm gemacht. Doch so ist die ganze Chose eine Schlaftablette die Ihresgleichen sucht, völlig ohne Höhepunkte inszeniert und belanglos.

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