Hammers Schwanengesang ist objektiv betrachtet eine doch eher unrühmliche Angelegenheit. "To the Devil a Daughter" war nebenbei bemerkt auch inhaltlich eine Verabschiedung, nämlich von den klassischen Stoffen, welche untrennbar mit dem Namen und der Tradition von Hammer verbunden sind. Anstatt mit Mumien, Werwölfen oder Vampiren wird der Zuschauer mit Inhalten konfrontiert, die mutmaßlich nicht ungewollt dem damaligen Zeitgeist des modernen Horrorfilms entsprechen. Die Verpackung jener Sujets fällt indes aber kontraproduktiv konservativ, ja geradezu altbacken aus. Schlimmer noch, es gesellt sich dazu eine überaus holprige Dramaturgie innerhalb der auffällig mageren Rahmenhandlung. Mangels Originalität sind erinnerungswürdige Momente daher auch im nostalgischen Rückblick kaum auszumachen, stattdessen glänzt der letzte Hammer-Film mit trashigen Einfällen und einer oft ebensolchen Optik (exemplarisch seien nur einmal die schlecht geschminkten Wunden der im Film Dahingeschiedenen genannt).
Obwohl als Vorlage für den Streifen eine Romanvorlage von Dennis Wheatley diente (wie auch schon bei "The Devil Rides Out"), wirkt "To the Devil a Daughter" im Ergebnis mehr wie ein aus Versatzstücken zusammengeschusterter Abklatsch von "Rosemaries Baby". So verwundert es auch kaum, dass die prominenten Hauptdarsteller - Richard Widmark, Christopher Lee und Nastassja Kinski - meist ziemlich unterfordert sind.
Zum Inhalt: Catherine (Nastassja Kinski), eine fromme Nonne im Orden der "Children of the Lord", wird von dessen ominösen Ordensvorsteher Father Michael Rayner (Christopher Lee) auserkoren, die Inkarnation des Dämons Astaroth zu werden. So stellt sich bald heraus, dass es sich bei den Ordensmitgliedern tatsächlich um üble Satanisten handelt. Während sich der okkulte Buchautor John Verney gegen die finsteren Absichten des Ordens stemmt, nutzt der diabolische Rayner schwarze Magie, um Catherine zum Avatar des Bösen zu machen.
Leider kommt aufgrund der behäbigen Erzählweise kaum Spannung, geschweige denn Gruselstimmung auf. Die Vereinigung der Teufelsgeburt mit Catherine ist zwar durchaus ein wenig abstoßend gelungen, aber das rettet die weitgehend zähe Inszenierung nicht vor vielen Längen, die durch einige aufgeregt hektische Szenen kaum kaschiert werden. Der Gipfel ist dann das in jeder Hinsicht absolut läppische Finale, welches den ohnehin schon unterdurchschnittlichen Eindruck noch einmal zusätzlich nach unten zieht. Lediglich Fans von Nastassja Kinski mögen vielleicht einen gewissen Reiz an deren Rolle als Betschwester im noch sehr jugendlichen Alter finden - wie es scheint, war sie bei den Dreharbeiten gerade mal 15 Jahre jung. Unabhängig davon sind mehr als 4 / 10 Punkten objektiv jedoch kaum vertretbar. Schade Hammer, dass es so enden sollte.