Im Vorfeld wurde viel über die schauspielerischen Fähigkeiten der Hauptdarstellerin berichtet. Und tatsächlich: Es ist eine Augenweide, fast schon eine Offenbarung, ihr zuzuschauen. Sie spielt als würde es um ihr Leben gehen, voller Energie, voller Wut, voller Authentizität.
Das legt irgendwie die Vermutung nahe, dass man Talent vielleicht gar nicht durch harte Arbeit imitieren kann, denn wenn eine Hobby-Theater-Schauspielerin derat überzeugend einen Film tragen kann, dann sagt das doch sehr viel über sie aus.
Genug der Schwärmerei für die Hauptdarstellerin, der Film selbst braucht sich auch nicht verstecken. Ohne einen Sündenbock zu suchen, wird recht nüchtern und menschlich erzählt, wie die ganze Maschinerie der Drogenmulies funktioniert. Und ohne falsche Sentimentalität wird aufgezeigt, dass nicht alle Mädchen zu dieser Arbeit gezwungen werden, sondern dass viele es freiwillig tun, um dem Elend zu entkommen, in welchem man lebt.
Hier wird mit Vorurteilen aufgeräumt und ein recht nüchtern gehaltener Film über ein Mädchen erzählt, das die Gelegenheit am Schopf zu packen versucht, um für sich, seine Familie und seinem ungeborenen Kind vielleicht eine bessere Welt zu finanzieren.
Dass diese guten Vorsätze die ganze Zeit über von einer bedrückenden Aura überschattet werden, liegt dabei an der Natur des Themas.
Wie schon erwähnt spielt Catalina Sandino Moreno dabei mit beeindruckender Intensität, welche zuweilen in ihrem Facettenreichtum an den jungen Pacino erinnert. Bleibt abzuwarten,ob sie noch weitere Filme drehen wird und ob ihr Schauspiel dabei eine Eintagsfliege war oder nicht.
8 Punkte