Review


Inhalt:

Irgendwo in China während einer früheren Epoche. Lord Wong Do ist der Chef einer Agentur für Auftrags-Killer..., und zur Kundschaft zählen auch kriminelle Banden, die sich rächen wollen. Erst vor kurzem hatte der wichtigste Auftrags-Killer dieser Agentur, Lord Wong Do´s eigener, ältester Sohn, Wong Su-ying (David Chiang), einen Mann, Fan Ke, getötet, der die Mitglieder einer Bande liquidierte.

Doch Wong Su-ying ist eigentlich des Tötens müde..., er erkennt, wer tötet, wird selbst getötet werden, er will eigentlich aus dem Geschäft aussteigen. Und er bewundert seinen jüngeren Bruder, Shing-gung (Raymond Lui)..., ein Mann, der sich der Poesie widmet, eher ein Feingeist!
Doch wieder soll Wong Su-ying einen Auftrag annehmen..., er soll Pa Lung (Charlie Chan) töten, der 13 Mitglieder eines Begleitschutz-Unternehmens ermordet haben soll. Wong Su-ying macht sich auf den Weg.

Doch dieser Pa Lung hat eine bildschöne Tochter, Hsu Hsin..., er verliebt sich sofort in die junge Dame. Er verschont Pa Lung, um Hsu Hsin zu heiraten.
Beide, Wong und Hsu, begeben sich mit seinem Pferd auf den Weg..., sie wissen, dass Lord Wong Do dies nicht dulden wird, und Wong Su-ying verfolgen lassen wird.
Die Flucht führt Wong und Hsu zu Wong´s Onkel zu einem entlegenen Ort namens "Star Cliffs", dort lebt "Uncle Priest" (Kao Yuen) fast in einer Art Askese.

Lord Wong Do entsendet tatsächlich seine Häscher, die Wong Su-ying aber ausschaltet, ohne sie zu töten. Dafür sorgt indes ein ominöser schwarz gewandeter Kämpfer, der sein Haupt verhüllt. Dieser bestraft sozusagen die versagenden Killer der Agentur.
Zu den Häschern zählen auch 4 ausgebuffte Fighter (u.a. Tony Liu, So Kwok-Leung) ..., als diese von Wong Do beauftragt werden sollen..., kommt es zu einer dramatischen Überraschung: Wong Do wurde ermordet, vergiftet...! Dies übermittelt ihnen Shing-gung..., und die 4 wollen nicht Wong So-ying verfolgen, sondern den Mörder Wong Dos ermitteln.
Ist gar Shing-gung der Mörder...?

Auch ein herausragender Schwert-Meister, der "Supreme Swordsman" (Jason Pai Piao) wurde beauftragt..., und dieser stellt gar Wong Su-ying zum Kampf. Nur mit Hilfe von einem der 4 zweifelnden Killer, gelingt es Wong Su-ying diesen Kampf zu bestehen.
Derweil hat im Quartier längst das Intrigen-Spiel um die Nachfolge Wong Do´s begonnen...., Han Kwan (Ching Paang) ein weiterer Killer, wähnt sich hier schon am Ziel, doch wird auch er getötet...!

Wer tötete Wong Do...? Etwa Shing-gung? Wer ist der ominöse schwarz gewandete Kämpfer...? Und wer und was ist "Uncle Priest" wirklich...?
Wong Su-ying steht vor etlichen blutigen Kämpfen und einem dramatischen Show-Down gegen einen unerwarteten Gegner.....


Fazit:

Gefiel mir ziemlich gut!
Im Jahre 1982 drehte der hier selbst als Darsteller auftretende Regisseur Raymond Lui diesen sehr durchdachten, ausgeklügelten und actiongeladenen Eastern für das kleine Label "Success Film Company Ltd." in Hongkong.

Und es entstand ein doch sehr kurzweiliger..., wenn auch im sehr kostengünstigen Look gehaltener, doch auch atmosphärischer -sehr schöne Kostüme- und weitestgehend spannender Eastern mit illustrem, prominentem Cast.
Raymond Lui gelang es, auch melancholische Szenen einzuflechten...., gerade wenn David Chiang seine Geliebte auf dem Pferd durch das Land geleitet, mit traditioneller Musik auf der chinesischen Laute untermalt. Und es geht auch darum, dass ein Mann des Tötens müde ist..., seine Vergangenheit hinter sich lassen will, und mit einer Frau an seiner Seite in eine neue Zukunft sehen will. Das ist von Raymond Lui im Rahmen der überschaubaren Möglichkeiten des Mini-Labels auch soweit überzeugend und ganz passabel gelungen.

Die Handlung ist sogar relativ komplex..., Intrigen, wechselnde Loyalitäten..., ominöse Figuren, deren Identität lange verborgen bleibt..., und überraschende Auflösungen. Das ist spannend zu verfolgen...., David Chiang, hier der Held, steht nicht immer im Zentrum des Streifens..., die Intrigen innerhalb einer Killer-Agentur, zerstrittene Auftrags-Mörder, die um die Nachfolge ihres ermordeten Chefs ringen..., und Killer, die diesen Mord erst mal aufzuklären gedenken, bevor sie den abtrünnigen Sohn des Chefs verfolgen. Dies sind die zentralen Säulen des Plot-Gefüges dieses Eastern.
Da sind die Fights in diesem Eastern zwar wie immer das Wichtigste, doch sollen sie auch die Handlung voran treiben. Etwas was auch durchaus überzeugend gelang, es ist ein unterhaltsamer Eastern mit einer überraschend komplexen Handlung

Dies ist wieder einer dieser "Wald und Wiesen"-Eastern außerhalb des Shaw-Kosmos. Doch stimmt die Atmosphäre durch die Musik, die Frisuren und die Kostüme..., durch Swordplay und KungFu.

David Chiang ist hier der Held dieser Geschichte. Er spielt seine Figur durchweg ernst angelegt. Fast kalt und kompromisslos. Er will aussteigen, nimmt das Mädchen was er liebt mit auf die Flucht. Und muss sich immer neuen Herausforderungen stellen. David macht seine Sache gut..., dieser Streifen gehört zu denen, die er drehte, als er nach Streitigkeiten mit Ti Lung, seinem Dauerpartner bei Shaw Brothers, eben jenes Studio verließ.

Bekanntester Name unter den anderen Darstellern ist Jason Pai Piao, ebenfalls ein Akteur der Shaw Brothers. Er agiert in einer kurzen Rolle als beauftragter Killer, als der "Supreme Swordsman"..., und bietet sich einen exzellenten Fight mit David Chiang.
Regisseur Raymond Lui agiert als ein ungewöhnlicher Charakter. Ein Poet..., ein Schöngeist, der als sein Vater ermordet wird, die Leitung der Killer-Agentur sozusagen "kommissarisch" zunächst übernimmt..., und dem Intrigen-Spiel ausgesetzt ist. Doch seine Figur versucht die Dinge, die mit Gewalt und Macht zu tun haben, und doch so gar nicht zu so einer philosophischen Figur zu passen scheinen, zu meistern. Der jüngere Sohn eines brutalen Killer-Agentur-Chefs verschreibt sich der Poesie..., wer kommt auf so eine Idee? Wow, was den Drehbuch-Autoren so alles einfällt.

Den Eastern-Fans relativ geläufig ist auch Charlie Chan, der den Vater der Braut David Chiang´s verkörpert. Mit langem Haar und Bart kaum wieder zu erkennen. Seine Person und vor allem seine Tochter -im Film- markieren für den Helden, David Chiang, eine Art Wendepunkt.
Die Film-Tochter..., die Figur der "Hsu Hsin"...., liebe Leser, vergeben Sie mir bitte. Mir ist der Name dieses reizenden Geschöpfs nicht geläufig. Ich habe die Dame schon mal in einem Eastern gesehen. Wirklich reizend..., ein echt niedliches Mädchen.
Die Villains..., nun, die Figur des "Wong Do", der sich gegen seinen ältesten Sohn wendet, man kriegt ihn nicht so richtig zu Gesicht. Und über den Haupt-Villain möchte ich hier nichts verraten..., wer das ist..., sehen Sie selbst.

Wichtigstes in einem Eastern...., die Fights. Rasant, dynamisch und abwechslungsreich. Einige Fliegereien bleiben dem Betrachter zwar nicht erspart, aber die Action überzeugte, wenn man bedenkt, dass dies ein Mini-Label ist. 
Swordplay und WuShu, Kämpfe mit noch anderen Waffen (Kampfringe, kurze Speere) als dem Schwert herrschen vor, David agiert agil..., und die Fights nehmen an  Häufigkeit, Intensität und Blutgehalt zu. Mehr konnte man hier nicht erwarten...., die Action passt!

Bester Fight für mich..., das Duell zwischen David Chiang und Jason Pai Piao..., da kommt es -irgendwie überraschend- zu einem gepflegten Schlag-Block-Schlag-KungFu-Duell. Wie in besten Shaw Brothers-Zeiten. Das gefiel natürlich.

"Strife for mastery" ist ein guter Eastern für "zwischendurch"..., bietet eine überraschend komplexe und spannende Storyline, einen prominenten Cast um Shaw-MegaStar David Chiang und blutige harte Fights. Keine große Kunst, kein Klassiker des KungFu-Films...., aber äußerst passable Unterhaltung für den Freund des Genres.

6,5/10.

Details
Ähnliche Filme