Wanted Sabata, Italien 1970
Bei diesem IW handelt es sich um den 1. Teil einer Sabata Trilogie mit Brad Harris, der 2. Teil hieß dann aber Arriva Durango, paga o muori, während der 3. Teil nicht mehr realisiert wurde, sondern ein Zusammenschnipsel von Szenen der beiden ersten Filme sowie ein paar zusätzlich gedrehter Szenen war und Semino la morte…lo chiamavano Castigo di Dio (Deutsch Django – Er säte den Tod) hieß und bisher nur dieser 3. Teil in Deutschland auf DVD/Blue-Ray veröffentlicht wurde.
Es spricht nichts dagegen, einem großen Vorbild nachzueifern, wenn man rechtzeitig erkennt, gescheitert zu sein!
Gleich mal vorweg: Dieser Film hat mit den glorreichen Sabata Filmen eines Lee van Cleef oder Yul Brynner rein gar nichts gemein und der Name Sabata sollte wohl nur, wie schon mal bei Django, Besucher ins Kino locken!
Wir erleben gleich am Anfang, wie Jim Sparrow (Vassili Karis) Giftpulver in einen Fluß wirft, um die Rinder Sabata’s (Brad Harris) zu vergiften, dem er kurz zuvor seine Farm verkauft hat. Dabei wird er von seinem eigenen Bruder erwischt, den er trotzdem gnadenlos umlegt und den Mord geschickt Sabata (der immer den gleichen für ihn typischen Poncho trägt) in die Schuhe schiebt, der daraufhin arrestiert und durch falsche Zeugenaussagen zum Tode durch den Strang verurteilt wird. Nach dieser schlimmen Nachricht verstirbt dann auch noch Sabata’s Mutter in einer kurzen Zwischenepisode. In der Nacht vor der Vollstreckung hilft ihm jedoch ein Unbekannter zur Flucht und sagt ihm, dass er sich in der alten Mine verstecken soll. Nachdem Sabata verschwunden ist, legt dieser auch gleich den Sheriff um, so dass Sabata jetzt schon 2 Morde zur Last gelegt werden. Kurz darauf sehen wir den Steckbrief von Sabata, auf den jemand die Namen von Jim und den falschen Zeugen handschriftlich vermerkt hat. Mittlerweile erfahren wir, dass Jim hinter dem Komplott gegen Sabata steckt und ihn dann in der alten Mine gefangen nimmt. Dort haust eine Frau namens Chiquita, die Jim vor Jahren bei einem Überfall, bei dem ihre Familie umgebracht wurde, gerettet hat und dabei ihre Stimme verlor. In einem Rückblick erfahren wir kurz diese Geschichte und auch Jim’s Rache an den 3 Mexikanern, die er im Saloon trifft und auf Grund des Kreuzes an einer Kette, die Chiquita’s Sohn gehört hatte, wieder erkennt. Dieses kurze Duell ist auch der Höhepunkt des Films, als es Jim gelingt, die 3 umzulegen und man seine Qualität als Revolvermann erkennt. Da Jim nun die Zeugen einen nach dem anderen, natürlich in Sabata’s Poncho gekleidet, umlegt, wird das Kopfgeld auf Sabata kontinuierlich erhöht, so dass Jim nicht nur seine Farm wieder bekommt, sondern auch durch die steigende Kopfprämie auf Sabata reich wird (auf so eine Idee muss man erst mal kommen!!). Doch leider hat Jim die Rechnung ohne Sabata gemacht, dem es gelingt, gerade als ein Aufgebot mit dem neuen Sheriff die alte Mine aufsucht, dass Jim seinen Plan hübsch ausplaudert und der Sheriff alles mit anhört, Jim festnimmt, Sabata befreit und damit der Friede im Tal wieder hergestellt ist!!!
Der Stoff hätte einen guten Italowestern hergegeben, hätte. Jedoch gelingt dies Regisseur und Drehbuchautor Roberto Mauri nicht umzusetzen. Die Hauptrolle spielt eindeutig Vassili Karis, während Brad Harris entweder nur durch die Gegend reitet oder dann in der Mine angebunden ist. Auch sind zu viele Zwischenepisoden vorhanden, die nur weitere Fragen aufwerfen aber keine Antworten geben (warum macht Jim das alles, die Mutter verstirbt, keine Reaktion von Sabata, was genau ist mit Chiquita), Sabata reitet viel durch die Gegend (Lückenfüller) und sein Schauspiel wirkt auch sehr hölzern und steif, besonders als seine hübsche Verlobte (die 4 Szenen hat) ihn in die Arme nimmt und küsst. Der Poncho? Selbst der wirkt irgendwie billig und man erkennt, welche Qualität Joe’s Poncho hatte!!
Die Musik von Vasili Kojucharov ist als gut zu bezeichnen und kann das Niveau des Films noch anheben.
Diesen Film gibt es noch nicht in einer deutschen Fassung, ich habe ihn in Italienisch auf YouTube angeschaut, wobei ich die Dialoge nicht immer verstanden habe (weil mein Italienisch sich doch in Grenzen hält).
Unterdurchschnittlich, bis auf das Duell im Saloon, deswegen 4 Sterne.