Review

Teil 1 war ein Kultfilm, nun wagte ich mich also inklusive jeder Menge Skepsis an Teil 2 heran - und wurde wie so manch Anderer trotzdem noch bitter enttäuscht...

Es folgt eine Inhaltsangabe, welche zwar Spoiler enthält, welche allerdings bei einem Film (mag man dieses Machwerk als solchen bezeichnen) wie diesem völlig irrelevant sind.

Ein paar Troopers (deutlich als Solche zu erkennen, tragen sie doch die für Teil 1 typische mobile Infanterie Rüstung) ballern irgendwo in der Gegend rum. Kämen da nicht ein paar bemerkenswert unglücklich hineingeschnittene Bugs, würde es auch fast nicht stören - All das natürlich, bevor uns ein winziger Einblick bzw. Rückblick auf den genialen ersten Teil spendiert wurde. Nun ja, hört sich doch gar nicht mal so schlecht an, ne? Weit gefehlt, anstatt der hämmernden Maschinengewehrsalven hört man ein dumpfes Blitzen wie bei einer Kamera und zu allem Überfluss sieht es auch noch genau so aus! Statt orangem Mündungsfeuer werden uns hier doch glatt konzentrische blaue Blitze präsentiert, was nicht nur beschissen aussieht, nein, es kommt auch noch deutlich genug beschissen rüber und dürfte wohl das Todesurteil für jeden Epileptiker bedeuten. Sahen die Feuersalven aus den Wummen des ersten Teiles noch halbwegs realistisch aus, sieht man hier deutlich, dass ein paar Typen (öhm, ja, und Frauen, die HeldIN ist eine davon...) die Plastikwaffen irgendwie halten und das Abfeuern per CGI simuliert wird. Jedenfalls stehen da nun ein paar Leute mit Plastikknarren und es wird gelegentlich auf ein paar CGI Bugs umgeschnitten, die von den Salven getroffen werden (die Billigdarsteller können ja schließlich nicht einfach blind in der Gegend rumballern, wobei es trotzdem noch den Anschein macht...).
Irgendwie sind natürlich die Bugs zu viel und man beschließt, sich zurückzuziehen. Glücklicherweise findet sich sogar ein verlassener (Zu Mindest fast verlassen, dazu später mehr...) Stützpunkt, der aussieht wie ein Schachturm (der Vergleich wird uns sogar in ein paar Visionen - jaja, auch dazu später mehr... - immer wieder deutlich hingeworfen). Dort angekommen, findet sich doch glatt einen Held, öhm, nein, Idiot (habe nicht ich erfunden, wird sogar im Film so definiert) der Föderation, als einzig Überlebender. Dieser wird vom Sentinel Richard Burgi (!) gespielt. Da er nun aber einen Vorgesetzten, welcher seiner Meinung nach dumme Befehle gab, getötet hat, sitzt er vorerst mal unter Quarantäne. Ach ja, nun scheint man sich wieder an den Titel des Filmes erinnert zu haben, und dass es irgendwie um die Starship Troopers geht. Also greifen die Bugs die Festung mal eben schnell an. (Unsere Troopers verteidigen sich indes hinter extrem billig wirkenden Pappe-Barrikaden und fotografieren, ähm, feuern von da aus auf die CGI-Bugs...) Man verliert ein paar Leute (für Kenner des Vorgängers nicht weiter spektakulär oder gar blutig in Szene gesetzt) und so scheint es, als ob unsere "Helden" dem Tode geweiht sind. Aber nicht doch, der Film kann ja (leider) noch nicht zu Ende sein, so beschließt eine Tusse aus der Mannschaft, mal eben den Kriegsverbrecher Dax (Da ist er wieder, Richard Burgi!) freizulassen. Natürlich fotografiert, ähm, schießt der coole Held die Bugs gleich alle ab, weshalb diese sich zurückziehen.
Später kommt dann noch eine Angriffswelle Bugs, gefolgt von einem Überlebenden General samt Gefolgschaft. Daran ist natürlich etwas faul, wie sich herausstellt, denn sie sind von Mini-Bugs, die über den Mund Zugang zum Wirt erhalten (The Hidden lässt grüssen!) befallen. Dem Zuschauer wird dies natürlich offenbart, aber unsere Helden (Burgi, idiotisch agierend und dumme Sprüche reißend, sowie eine Tussi, welche in ihrer Pubertät einmal telekinetische Fähigkeiten hatte und nun gelegentlich ein paar Visionen hat - alle Anderen sind mittlerweile infiziert) brauchen noch etwas, um zu bemerken, was hier gespielt wird. Wenn es dann einmal so weit ist, splattert es endlich ein Wenig, wobei man in den jüngsten FSK-Fragwürdigkeiten wie Final Destination 1+2, Undead, Wrong Turn etc. auch schon Härteres gesehen hat, und das trotz FSK 16 anstatt einer SPIO/JK wie bei SST2. Naja, es gibt eben ein paar Tote und unsere Heldin, die nebenbei, wie bereits erwähnt, telekinetische Fähigkeiten hat (weshalb sie vor den infizierten Troopers gewarnt wurde, was aber uninteressant und unnötig ist, der Zuschauer weiß das Alles bereits längst vorher...) und unser Sprüche reißender Dax alias Richard Burgi (welcher hier permanent mit aufgeklebtem Bart zu sehen ist. Wobei, in einer Szene denkt man tatsächlich, er würde das Teil endlich loswerden, rasiert er sich da doch glatt. Aber weit gefehlt: Es taucht eine Tussi auf, die etwas mit ihm flirtet, und da sie Action will, lässt er sie ein paar Liegestütze machen. Ungeachtet dessen, dass er sich eigentlich rasieren wollte, was er dann nicht mehr vorhat/vergessen hat, geht die Story - OK, das Wort ist hier extrem unpassend gewählt - anderorts weiter und Richard behält dann eben seinen Bart) erkennen endlich, was Sache ist. Auf dem Dach des Außenpostens angekommen (Endlich! Wurde aber auch wirklich Zeit, nun kann es nicht mehr lange dauern!) kommt dann auch endlich die rettende Raumfähre, welche man irgendwann vorher zu Hilfe gerufen hat. Burgi erledigt mal eben schnell die neue Geheimwaffe der Bugs, den infizierten General und dann steigt unsere Heldin an Bord. Aber was ist das? Die Bugs scheinen inzwischen die Festung erstürmt zu haben! Also muss Dax sie aufhalten (nicht ohne vorher noch ewig lange mit den Rettungsshuttleinsassen geredet zu haben) und bleibt schließlich hier, um überrannt zu werden, anstatt mit den Anderen mit zu fliegen, obwohl er noch genug Zeit dazu gehabt hätte. Ja, und da unsere Heldin (von wem auch immer) schwanger war, kriegen wir dann noch eine Szene zu sehen, in der sich ein Infanterist mit Armprothese freut, Frischfleisch in Form ihres neugeborenen Babys zu sehen. Ahja, das war es dann auch schon, und wir freuen uns, dass wir dieses Negativspektakel AKA Filmdesaster ohne einzuschlafen oder abzuschalten überstanden haben.


So, die Inhaltsangabe mag ja vielleicht sogar noch etwas spannend oder interessant klingen, aber angesichts der Umsetzung erträgt man dieses Trauerspiel tatsächlich nur besoffen. Da aber nach dem Lesen dieser Inhaltsangabe der Hergang des Filmes bekannt ist, reicht das auch. Vertraut mir einfach und guckt euch nicht auch noch den Film dazu an!
Die Musik sei hier noch als herausragend positives Merkmal erwähnt, in jedem anderen Film hätte sie sogar noch dazu gepasst und eine spannende Atmosphäre vorgegaukelt.
Die Darsteller sind unter aller Sau, ab dem Zeitpunkt, wo man sie voneinander unterscheiden könnte (Sprich: Sie nehmen endlich mal die Helme ab) sind sie eh alle infiziert, also die Bösen, wobei von Individualismus keine Spur bleibt. Alle beliebig ersetzbar und lediglich Kanonenfutter im wahrsten Sinne des Wortes.
Die Effekte schwanken irgendwo zwischen billigem CGI und etwas Filmblut ins Gesicht geschmiert, wirken also auch eher unfreiwillig komisch anstatt schockierend.
Die Story ist dermaßen hirnrissig, einfallslos und notdürftig zusammengeschustert, dass man damit auch keine Bäume mehr ausreißen kann.
Die Dialoge schwanken irgendwo zwischen sinnlos, unnötig, idiotisch und unnötig (ja, musste ich doppelt erwähnen, so unnötig sind die!) und sind bestenfalls als Auslöser für Stirnrunzeln zu betrachten ("Sie wiegt weniger als mein Hund"), aber wohl noch das Beste am Film, fungiert Stirnrunzeln hierbei zu Mindest als die so ziemlich einzige Aktivität des Zuschauers.
Besoffen und mit Kumpels sorgt der Film zu Mindest dank seiner dilettantischen Inszenierung für ein paar (unfreiwillige) Lacher, bietet eine Hand voll Splatterszenen, die aber auch nicht spektakulär ausfallen und bleibt einem zu Mindest im Gedächtnis - da man so etwas Missratenes selten gesehen hat! Ahja, und Nacht ist es auch noch die ganze Zeit, wohl um das Billigbudget nicht zu offensichtlich wirken zu lassen. Die Idee schlug auch fehl, man erkennt entweder nix, oder wenn ausnahmsweise keine Nachtszenen angesagt sind, sieht es lächerlich billig aus. Der Film ist also bestenfalls besoffen bei abgeschaltetem Ton und geschlossenen Augen zu genießen.

Fazit: Dem Titel unwürdiger Billigtrash der untersten Sorte, den man keinesfalls nüchtern gucken sollte, wenn überhaupt. Da es - so unmöglich es auch scheinen mag - sogar noch schlechtere Filme gibt, muss ich Gnade walten lassen und drücke 3/10 ab. Aber selbst das ist noch als übergöttliche Gnade zu werten. Bitte, liebe Leser dieses Reviews, lasst euch gewarnt sein, eure Zeit und/oder euer Geld nicht mit dieser filmischen Missgeburt zu verschwenden und guckt euch lieber noch einmal eine beliebige Minute des ersten Teils an - bereits diese hat mehr Qualitäten als der gesamte 2. Teil!

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