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Mitten in der Arachniden – Quarantänezone versucht eine Gruppe Troopers unter dem Kommando von Gerneral Shepherd verzweifelt, einen Außenposten zu halten, der von den Bugs umzingelt wurde. Sie warten auf Rettung durch die Föderation. Doch die Bedrohung kommt dieses Mal nicht nur von außerhalb...

Kaum zu glauben, aber wahr: Nach zahlreichen gerenderten Starship Troopers Animationsfilmen kommt nun tatsächlich ein zweiter Teil in Spielfilmlänge auf den Markt. Regie führte Phil Tippett, der für die Spezialeffekte der Kreaturen in Paul Verhoevens Original zuständig war. Doch wer eine unterhaltsame Materialschlacht und ätzende Militärkritik gleich dem Vorgänger erwartet, dürfte bitter enttäuscht werden. „Starship Troopers 2“ ist eine billig heruntergekurbelte Videoproduktion mit bestenfalls durchschnittlichen Spezialeffekten und absolut lächerlichem Drehbuch. Wo der erste Teil vor bösem Zynismus nur so gestrotzt hat, wirkt der Nachfolger gerade während der Werbefilme fürs Militär plakativ und äußerst stumpf. Hier sind die Starship Troopers nicht diejenigen, die an erster Stelle geopfert werden, sondern werden tatsächlich zu Helden stilisiert. Die wenigen Szenen, in denen Kritik hieran geübt wird, wirken dementsprechend deplaziert. Über weite Strecken scheint es, daß Tippett sich nicht entscheiden konnte zwischen promilitaristischer und antimilitaristischer Haltung.
Der nächste Kritikpunkt ist die kaum vorhandene Handlung. Der ganze Film spielt mehr oder weniger ausschließlich in dem aufgegebenen Außenposten und die „überraschende“ Wendung, auf die hier aus Gründen der Spoilervermeidung nicht weiter eingegangen werden soll, löst beim Science – Fiction – Kenner nur ein müdes Gähnen aus.
Die Schauspieler setzen dem negativen Gesamtbild die Krone auf. Derart lustlos agierende, talentfreie Mimen sind lange nicht mehr über die Leinwand gestolpert. Identifikationsfiguren gibt es eigentlich keine, da sich die Darsteller einfach so unnatürlich geben, daß ein Mindestmaß an Realismus nicht vorhanden ist.
Sowohl von der Ästhetik der Bilder, als auch von den Spezialeffekten her, erinnert „Starship Troopers 2“ bis auf wenige Szenen an eine Fernsehserie. Zwar sind einige Computeranimationen durchaus gelungen, jedoch wirken besonders die Actionszenen billig und schnell produziert. Selbst die zahlreichen Splattereffekte können nicht überzeugen.
Damit wären wir auch schon beim Stichwort. Gemetzelt wird in „Starship Troopers 2“ ohne Ende. War schon der erste nicht gerade zimperlich, strotzt der Nachfolger nur so vor wirklich ekelerregenden Szenen. Das Kunstblut spritzt literweise und man fragt sich ein ums andere Mal, wie dieser Film es geschafft hat, die Zensur unbeschadet zu überstehen. Dabei sind es nicht die überzogenen Szenen aus dem Krieg, sondern viel mehr die aus dem zweiten Teil des Films, die wirklich hart sind. So ist „Starship Troopers 2“ eigentlich auch zweigeteilt: Zum einen Science – Fiction, wie der Vorgänger, zum anderen aber auch ein gutes Stück Horrorfilm. Doch auch dieser Genre – Mix, der ja durchaus funktionieren kann, rettet das Gesamtbild nicht mehr. Der Film ist billig, brutal und langweilig, kurz: Er gehört in die hinterste Ecke der Videothek. Dafür ist die Leihgebühr zu Schade.
2/10 Punkten

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