Richard Oswald hielt ihn für seinen besten Film. 1914. die letzten tage vor dem weltbrand gehört zu einer Welle von Büchern, Rundfunksendungen und Filmen, die sich im Anschluss an Remarques Bestseller Im Westen nichts Neues des Weltkriegsthemas annahmen. Ausgehend von den tödlichen Schüssen auf den österreichischen Thronfolger Erzherzog Franz-Ferdinand und dessen Ehefrau im Juni 1914 in Sarajewo rekonstruiert der Film die hektischen Aktivitäten in den Schaltzentralen der europäischen Großmächte, die wenig später zum Ausbruch des Ersten Weltkriegs führen. Bis in die Nebenrollen mit erstrangigen Darstellern gespickt, ähnelt der Film einem Mosaik kammerspielartig inszenierter psychologischer Situationen, die sich erst in ihrer Summe zu einer verhängnisvollen Konstellation fügen. Im kühlen Reportagestil legt er den Leerlauf einer internationalen Diplomatie offen, deren Betriebsamkeit längst im gesamtgesellschaftlichen Vakuum operiert. Auf höchst innovative Weise betreibt er Ursachenforschung, wo andere Filme den Krieg heroisch verklären oder seine Grausamkeit zur Schau stellen.
(entnommen der Seite www.filmarchiv.at)