Drehbuchautor J. Stephen Maunder sorgte schon mit "Tigerkralle" und "Talons of the Eagle" für ordentliche Kost, für "TC 2000" hat er sich sogar storytechnisch selbst übertroffen, ohne dabei die Action aus den Augen zu verlieren. Mit Regisseur T.J. Scott (Road Trip in die Hölle, Mayday) geht zwar ein Anfänger an den Start, doch an Professionalität mangelt es ihm nicht. Jalal Merhi mit seiner Produktionsschmiede "Film One" sorgt für eine ordentliche Ausstattung, so ist "TC 2000" auf jeden Fall eine kleine Perle für Actionfans.
Das Leben auf der Erde ist nur noch bedingt möglich, denn erhöhte Umweltbelastungen haben die Ozonschicht fast völlig zerstört. Daher lebt der Großteil der Bevölkerung im Untergrund, gut bewacht von sogenannten Trackern, die von einem Controller (Ramsay Smith) geleitet werden. Oben tummeln sich verschiedene Gangs und versuchen in die Unterwelt einzudringen. Dabei verliert der Tracker Jason Storm (Billy Blanks) seine langjährige Partnerin Zoey Kinsella (Bobbie Phillips). Jason hängt seinen Job an den Nagel und flieht an die Oberfläche. Dort verbündet er sich mit Meister Sumai (Bolo Yeung). Und die Beiden haben auch alle Hände voll zu tun, denn der Controller will mit Hilfe einer Atombombe die ganze Welt unterjochen. Ausserdem hat er Zoey in einen Cyborg umfunktioniert. Jason und Sumai nehmen den Kampf auf.
Allein schon die Besetzung dürfte dem B-Actionkenner das Wasser im Mund zusammen laufen lassen. Billy Blanks (Talons of the Eagle, Tough and Deadly) schlüpft in die Rolle des Trackers Jason und macht dabei eine gewohnt solide Figur. Bolo Yeung (Bloodsport, Tigerkralle) gefällt zwar als Bösewicht ein wenig besser, doch auch auf der richtigen Seite verkauft er sich ordentlich und hat viele Fights zu bestehen. Jalal Merhi (Operation Golden Phoenix, Talons of the Eagle) als Gangleader Niki Picasso agiert ebenfalls auf durchschnittlichem Niveau, Bobbie Phillips (Evil Breed, Lion Strike) und Matthias Hues (Martial Law 3, Dark Angel) komplettieren die gute Darstellerriege.
Wir befinden uns hier in einer unbekannten Zukunft und obwohl hier ausschließlich auf großen Fabrikgeländen, oder in kargen Bauten gedreht wurde, wirkt die Kulisse futuristisch. Mit vielen Nebelmaschinen, schriller Kleidung und Kriegsbemalung, nebst einigen Waffen und umfunktionierten Motorrädern machen die monotonen Sets einiges her. Man sieht "TC 2000" den kleinen Geldbeutel zwar an, aber dennoch kommt hier Endzeitfeeling auf. Und Scott erweist sich als wahrer Könner und hält nicht nur einige schicke Bilder parat, sondern auch die Kamera ist immer am richtigen Platz. Der Score von Varouje geizt ein wenig mit abwechslungsreichen Melodien, aber das Gegebene klingt durchweg gut.
Für solch einen Film hält "TC 2000" auch eine überrraschend wendungsreiche Story parat. Man weiss hier nicht gleich von Anfang an um was es geht, oder wer was vor hat. Denn hier mischen ziemlich viele Parteien mit. Sei es der Controller, der auch die Oberfläche beherrschen will, der Gangster Picasso dessen Motive zunächst im Unklaren bleiben, oder Zoey die nach ihrem Tod zu einem Cyborg gemacht wird, um dem Controller das zünden der Bombe zu ermöglichen. Auch Zoeys verstorbener Vater spielt dabei eine wichtige Rolle. Es ist ein wenig schwierig zunächst, nicht den Überblick zu verlieren, doch Scott führt die einzelnen Charaktere meist mit einer Actionszene ein, so kommt hier keine Langeweile auf. Erst mittig, hat der Zuschauer den vollen Überblick und leider baut die Story danach rapide ab. Auch hat "TC 2000" vor dem Finale einen kleinen Hänger, da die Vorbereitungen dafür ein wenig zu lange ausfallen. Sumai muss Jason und ein paar andere Männer erst trainieren, bevor sie es mit dem Controller und seiner Einheit, nebst Picasso, aufnehmen können.
Doch ansonsten fährt Scott ein extrem hohes Tempo und es gibt wirklich im Minutentakt auf die Moppe. Die Qualität schwankt von gut bis spektakulär, einige Fights sind eine wahre Augenweide, besonders im Finale geht es richtig zur Sache. Neben den Kloppereien finden noch ein paar kleine Hetzjagden und Shootouts platz, die aber den Kämpfen in keinster Weise das Wasser reichen können. Von Blanks und Yeung ist hier wirklich Einsatz gefragt, nur Jalal Merhi kommt ein wenig zu kurz. Und die ganzen Fights sehen so gut aus, weil die Darsteller einiges auf dem Kasten haben.
Diese Dauerklopperei hat sogar eine richtige Story zu bieten, zumindest in der ersten Halbzeit. Ausser dem kleinen Durchhänger vor dem Finale bietet "TC 2000" lückenlose Unterhaltung mit schick choreographierten Prügeleien im Dauertakt. Aus der Kulisse hat man das Beste herausgeholt und die soliden Darsteller mit ihrem horenten Martial Arts Können erledigen den Rest.