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Im dritten und wohl mit Abstand lautesten (!) Film von Ephraim Kishon richtet der Satiriker die Spitze seiner Feder zwar auch wieder gegen Bürokratie und ihre wahnwitzigen Auswüchse, nimmt aber hier in erster Linie die menschliche Schwäche der Mächtigen und Verantwortlichen aufs Korn, unter keinen Umständen Schwäche zeigen zu wollen.

Und wie es sich für eine Satire gehört, werden die Macken und Irrtümer mit viel Detailliebe überzeichnet. Da wechseln heftig streitende Kampfhähne nach der Frage "Tee?" urplötzlich in höflichst kultivierteste Umgangsformen mit allseits freundlich zufriedenem Lächeln, um im Anschluss an die Teepause genau so unvermittelt wieder in den Kampf- und Drohmodus zurück zu fallen.

Die bewährten Darsteller der beiden Vorgänger "Sallah" und Ervinka prägen ihre Rollen auch diesmal auf so "unglaublich" eindrucksvolle Weise, dass es schwer ist, sich so eine Figur als real glaubhaft vorzustellen und gleichzeitig den Wiedererkennungseffekt bezüglich realer Personen des eigenen Berufs- und Bekanntenkreises auszublenden.

Auch wenn schon fast 50 Jahre alt, ist der Blaumilchkanal ein Lehrstück, das jeder zumindest einmal gesehen haben sollte.
Alles vollkommen übertrieben und doch: Wie wahr, wie wahr....

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