November(Sunfilm) Das nicht nur George Lucas in der Lage ist, technisch ansprechend digitale Filme zu erstellen, zeigt die hier vorliegende DVD von Greg Harrison. Dieser in nur fünfzehn Tagen entstandene Low-Budget-Film ist innovativ und verstörend. Er erzählt die Story der Fotografin Sophie, deren Mann offenbar zufällig Opfer eines tödlichen Raubüberfalls wird. Nachdem Aufnahmen vom Überfall bei ihr auftauchen, verwischen bei der Protagonistin, wunderbar dargestellt von der wirklich begabten Courteney Cox Arquette, Realität und Einbildung. Diese verwischte Wahrnehmung wird fantastisch dargestellt aus der Melange einer normalen Film- und einer verwackelt verwaschenen Handkamera, unterstützt mit einer wahren Flut an digitalen Tricksereien, die dem Zuschauer den visuellen Boden unter den Füssen wegziehen, ihn in eine gewollte Richtung manipulieren. Wie ein Rorschachtest zeigen die >Bilder teils nur extreme Nahaufnahmen, Makrolandschaften als Symbol des seelischen Innenlebens der Hauptfigur. Da der Soundtrack ebenfalls digital erstellt wurde hat man hier die sich bietenden Möglichkeiten genutzt, um ein sphärisches Meer aus unterschwelligen Soundvibes zu kreieren. Hierdurch werden bei dem Zuschauer schwer zu definierende Gefühle in der Verbindung mit den dargestellten Bildern erzeugt. An Extras bietet die DVD verschiedene Fotogalerien, zwei Audiokommentare, ein Making of und eine alternative Anfangssequenz. Durch das digitale Ausgangsmaterial ist bei der Übertragung nichts von den Daten verloren gegangen, so dass sich einem bei einem guten Heimkinosystem ein glasklares Bild und ein dazugehörender sauberer, raumfüllender Sound entfaltet. CFS
06/10