Meister der Shaolin ist Jet Li`s (Once upon a Time in China 1+2+3, Fearless) Spielfilmdebut und ein echter Klassiker!
Story hat der Eastern, wie üblich, keine besonders einfallsreiche.
Es geht halt darum, dass der Vater von Yuan (Jet Li), von einem bösen Tyrannen umgebracht wird. Er selber kann sich mit letzten Kräften, und ebenfalls von den Wiedersachern schwer verletzt, in ein friedlebendes Kloster retten. Die Mönche dort nehmen ihn auf, pflegen ihn gesund und lehren ihm die Kunst des Kung-Fu.
Daraufhin will er sich an dem Obermacker rächen, hat aber keine sehr große Chance. Der widerum kann den Angriff nicht auf sich sitzen lassen und versucht nun mit seinen Schergen das Kloster dem Erdboden gleichzumachen. Aber er hat nicht damit gerechnet, dass die Mönche mehr als nur beten können. Und so kommt es wie es kommen muss: Der obligatorische Showdown!
Wie man sieht, im Grunde nichts weiter als eine 08/15 Rachestory. Die im Easternbereich, auch damals schon, im Jahre 1982, wirklich nichts neues mehr ist. Aber über solche "Kleinigkeiten" sieht man als eingefleischter Fan des oben genannten Kinos doch gerne hinweg, wenn drumherum alles passt.
Und das, muss ich mal wirklich sagen, tut es. Was uns der Regiesseur Xinyan Zhang (Meister der Shaolin 2, Yellow River Fighter) da auf den Tisch klopft ist wirklich allererste Sahne.
Schon alleine die sehr schönen Landschaftsaufnahmen sind den Kauf der DVD Wert. Vor allem die Wasserfälle und die Hintergrundaufnahmen, bei denen Jet Li trainiert, sind wirklich verdammt gut in Szene gesetzt worden. Da kommt Easternflair auf!
Was man auch bewundern muss, ist, dass weitestgehend der sonst so typische Asia-Humor vorneweg bleibt. Klar gibt es zwischendurch mal einen kleinen Ansatz davon, vor allem in der ersten Hälfte des Films, ganz ohne gehts halt doch nicht immer, der ist dann aber nicht weiter störend und trägt eher gut zum geschehen bei.
Längen gibt es diesmal keine, was man größtenteils den vielen Actioneinlagen zu verdanken hat. Spannende und Dramaturgische Momente sind ebenfalls desöfteren vertreten. Was ja sonst nicht immer unbedingt üblich ist.
Nur was ich etwas komisch finde ist: Mit Tieren wird hier nicht gerade zimperlich umgegangen, was irgendwie nicht so richtig passen will. Da werden zum Beispiel eine ganze Herde von Schafen erstochen, ein Schaf erwürgt, ein Frosch geköpft und ein Schäferhund erst erstickt (zwar unfreiwillig), dann gegrillt und danach verspeißt. Vielleicht wollten die Macher des Filmes dem Zuschauer hiermit nur zeigen, dass die Bösen Tiere zum Spass töten und von daher schlecht sind, die Mönche aber nur, um damit ein menschliches Leben zu retten und von daher der guten Sorte von Menschen angehören. Dass hätten sie aber meines Erachtens auch weglassen können, denn ein bisschen Hirn hat woll jeder Mensch um zwischen Gut und Böse zu unterscheiden. Diese Szenen sind auf jeden Fall etwas zuviel des guten.
Was mich dann noch an der deutschen Übersetzung stört, ist, da wird im Intro ein chinesisches Lied gesungen und kurz darauf singt noch eine Frau ebenfalls ein chinesisches Lied. Beide werden von einer deutschen männlichen Stimme übersetzt gesprochen. Find ich eigentlich Scheiße, hätts nicht unbedingt gebraucht. Versaut den Sound!!!!!
Die Darsteller agieren allesamt, überraschenderweise muss man dazusagen, gar nicht mal schlecht. Man muss halt das Genre und das Herstellungsjahr beachten. Trotzdem liegt das Hauptaugenmerk auf den Martial Arts.
Was dem Zuschauer hier geboten wird, braucht sich nirgendwo zu verstecken. Martial Arts die allererster Klasse Choreographiert wurde. Hut ab. Fasst ohne Wirework auskommend zeigen hier wirklich alle Fighter was sie draufhaben. Vor allem der noch sehr junge Jet Li kann hier voll und ganz überzeugen. Die Trainingsszenen mit ihm sind atemberaubend. Wegen solchen Moves liebe ich Filme dieser Machart. Jet Li darf hier auf jeden Fall beweisen, was er kann und dass tut er auch. Nicht so wie in seinen späteren Streifen ala Romeo must die, wo er nur noch am Kabel hängt.
Aber auch die Kung-Fu Fights an sich, können sich sehen lassen. Soviele verschiedene und vor allem wirklich spektakuläre Fights gibts nicht oft zu sehen. Man kann hier eine Menge verschiedener Kampfstile bewundern. Kein Wunder, dass es über zwei Jahre gedauert hat, bis der Film endlich fertiggestellt wurde.
Es mangelt auch nicht am Waffeneinsatz. Vom Schwert über den Stock bis hin zum Dreistock wird hier so gut wie fast jede Schlagwaffe zum Einsatz gebracht. Und wenn man sie nicht in irgendwelchen Kämpfen bewundern darf, dann zumindest in irgendwelchen Trainingssequenzen.
Mit Blut und Brutalität wird jedenfalls nicht gegeizt, daher wundere ich mich, dass man Meister der Shaolin ab 16 Jahren freigeben darf.
Eastern- und vor allem Jet Li Fans aufgepasst! Dieser Eastern ist jedem Fan ans Herz zu legen. Die erste deutsche Auflage auf DVD von MIG ist sehr zu empfehlen da gutes Bild und guter Ton.
Klasse Eastern, deswegen 8,5 von 10 Punkten.