Review

Inhalt (Original-Uncut-Fassung mit engl. Texten):

Im Herzen China´s..., liegt das Gebirge Sung Sha. Und am Fuße des Berges Shao Shi Shan, dort liegt das berühmteste Kloster der Welt:
Das Kloster von Shaolin. In der ganzen Welt bekannt für das KungFu der Mönche dieses Klosters..., die größte aller Kampfformen.
In der WaYi-Halle des Klosters, zeigt eines der Bilder, wie 13 mit Stöcken bewaffnete Mönche den Tang-Herrscher retteten!

China..., gegen Ende der Sui-Dynastie haben Dürren und Überschwemmungen zu einem Chaos geführt. Etliche Warlords haben sich von der Zentral-Regierung gelöst. So auch ein Warlord, der sich als "König Zheng" benennen lässt, was seinen Anspruch einer uneingeschränkten Herrschaft über eine der Provinzen des Reiches untermauern soll.
Diesem "König Zheng" dient ein grausamer General, Wang Jen-Tse (Yu Chenghui).
Gefangene müssen Zwangsarbeit für diesen General leisten..., darunter "Mighty Leg".
Als dieser aufbegehrt, wird er getötet..., und auch sein Sohn,  Chue Yuan (Jet Li) kann diesen Mord nicht verhindern..., kann aber noch schwer verletzt fliehen.

Chue Yuan erreicht das Kloster der Shaolin..., wird gesund gepflegt und Novize des Klosters, in dem er zunächst einfache Arbeiten verrichtet.
Die Zieh-Tochter des Meisters Tan Chuang (Yu Hai), der sich Chue Yuan annimmt, bringt Eier und Ziegenmilch. Das Mädchen Wu Sha (Ding Lan) und Chue Yuan hegen alsbald Gefühle zueinander.
Chue Yuan wird Mönch, und erlernt das KungFu der Shaolin!

Doch wird Wu Sha von den Schergen des Generals entführt. Chue Yuan kann jedoch Wu Sha befreien und retten.
Nun gilt es, den einst vom General gefangen gehaltenen Rebellen-Führer Li Shi-Min zu schützen! Li Shi-Min will eine neue Dynastie begründen, und China in eine neue Zukunft führen.

Es gelingt 13 Mönchen die Schergen des Generals zu besiegen..., und Li Shi-Min kann seine Armee erreichen. Wang Jen-Tze indes will das Kloster einnehmen..., und es kommt zum erbarmungslosen Kampf..., in dem auch Chue Yuan eingreift...!
Doch kann Li Shi-Min mit seiner Armee den Mönchen tatsächlich Entsatz bieten...!

Zwischen Chue Yuan und General Wang Jen-Tze muss es schließlich zum Duell auf Leben oder Tod kommen.......


Fazit:

Ich will die Klassiker des Eastern..., die bahnbrechenden Streifen dieses faszinierenden Genres hier nicht außer Acht lassen..., ohne viele von ihnen besprochen zu haben, soll mein Werk hier nicht sein.
Und "Shaolin - Kloster der Rächer" ("Shaolin temple") ist ein solcher Klassiker..., bahnbrechend zumal..., da er der allererste rotchinesische Eastern überhaupt ist! Der allererste!

Mao Zedong, der Begründer der rotchinesischen Volksrepublik, hielt nichts von KungFu..., und bezeichnete diese Kampfform noch als "Unfug aus der Zeit des Feudalismus".
An Filme also, die dieser Kampfform gewidmet sind, war also nicht zu denken in der Volksrepublik.
Doch schon Mao hatte in der Endphase seines Regimes bereits revisionistische Tendenzen erkennen lassen..., so begann unter ihm bereits ein Dialog mit den U.S.A..

Nach seinem Tod 1976 verstärkte sich dies noch..., noch aber hatten die alten Partei-Kader die Dinge weitestgehend in der Hand.
Bis 1979 nach langem Machtkampf Deng Xiao-Ping, zum neuen starken Mann in Rot-China wurde.
Unter ihm lockerten sich die Dinge, vor allem wirtschaftlich und sogar kulturell.
Es sollte noch bis zum Jahre 1982 dauern, bis denn endlich der erste KungFu-Film in der VR China entstand..., dieser hier: "Shaolin temple".

Und der Name ist denn Programm..., eine sehr klassische Story wird denn hier erzählt.
Der Vater eines jungen Mannes wird getötet, dieser kann verletzt fliehen, erreicht das berühmte Kloster, lernt KungFu. Und kann seine Rache angehen, und nebenbei noch helfen China von Tyrannen zu befreien, und somit kann ein gemäßigter Herrscher neu installiert werden.

In hell-klaren Bilder gehalten erzählt die Regie hier die Geschichte, manchmal etwas hölzern, doch insgesamt spannend und weitestgehend gar stringent. Man merkt aber ein bisschen, dass noch alles neu war..., im großen China, mit einer neu aufstrebenden Filmwirtschaft, die sich neu aufstellte, weg vom reinen "sozialistischen Realismus" im einstigen Regime Mao Zedongs.

Rein von den Bildern her hatte die Regie hier bessere Möglichkeiten als die Kollegen in Hongkong, die schon fast 20 Jahre lang zuvor Erfahrung im Genre hatten.
Pittoreske Schluchten, Wasserfälle, erodierte oder weite Landschaften..., ein echter buddhistischer Tempel, und die Darstellerin Ding Lan geht an monumentalen altchinesischen, aus dem Fels heraus gehauenen Statuen vorbei. Regisseur Cheung Sim-Yim (aka Cheung Sing-Yim) nutzt die visuellen Möglichkeiten hier genüsslich aus..., und es entstand denn so ein bildkompositorisch sehr ansprechender Eastern-Film.

Doch auch im Studio, in einer Szene die sowas wie das visuelle Herzstück dieses Films ist: Als Jet Li in den verschiedenen Jahreszeiten als Hintergrund seine Katas mit oder ohne Waffe vollführt. Das hatte mehr als einen Hauch von Shaw Brothers.

Insgesamt konnte Cheung Sim-Yim  bei der Inszenesetzung seines Streifens denn nicht viel falsch machen. Die Story ist hinlänglich bekannt, und wird ordentlich umgesetzt, über kleine Holprigkeiten sieht man hinweg..., und sieht eher der feinen KungFu-Action entgegen.
Es ist eine der ersten Hauptrollen von Jet Li der Jahre später zu einem Action-SuperStar in Hongkong/China wurde. Hier noch ein blutjunger Mann..., spielt er freudig und unbekümmert drauf los..., zeigt seine absolute Körperbeherrschung und Agilität.

Es ist aber insgesamt eher eine Ensemble-Leistung. Yu Hai muss Jet ab und an zur Raison bringen. Doch Yu Hai ist hier ein etwas weltoffenerer Sifu, der manches nicht so eng sieht, wie die Traditionalisten des Klosters.
Yu Hai ist nicht nur für Jet Li hier ein Anker, sondern auch für den Betrachter. Yu Hai spielt das richtig gut und überzeugend.

Ding Lan ist das niedliche Mädchen, darf sogar ein Lied trällern. Die Beziehung zu Jet Li bleibt aber an der Oberfläche. Ist ja ein Eastern.
Villain ist Yu Chenghui..., der alle Bösewicht-Register zieht: Brutal, skrupel- und wahllos mordend..., notgeil und grausam.
Das bringt dieser Darsteller gekonnt rüber..., so wie seine Action-Sequenzen.

Es wird viel gefightet..., in den nördlichen Techniken, etwas anders als in den Hongkong-Eastern somit.
Diese nördlichen Techniken wirken immer etwas "uneleganter" -im Vergleich-..., aber es sind rasant choreographierte, dynamisch-intensive KungFu-Fights. 
Der Fight der Mönche gegen die Schergen des Bösen, im Schilf-Feld, ist das choreographische Highlight, mit stark mitgehender Kamera..., und hier stimmt gar der Bodycount.
So wie im Finale..., wo es sogar blutig wird. Jet Li und Yu Chenghui stehen sich denn natürlich noch im unvermeidlichen, dramatischen Show-Down gegenüber! 

"Shaolin temple", ein Pionier-Streifen des Eastern, der erste KungFu-Film aus Rot-China. Dafür gefiel er mir richtig gut..., gleichwohl konnte noch nicht alles perfekt sein.
Holprigkeiten in der Story, Jet Li´s Figur handelt mitunter inkonsequent (er begräbt den Schäferhund des Mädchens, den er versehentlich tötete, um ihn dann aber auszubuddeln und sein Fleisch zu grillen)..., und die beiden Schwerter liegen auf dem Boden "zufällig" für Jet Li bereit, als es zum Duell mit seinem Erzfeind kommt.
Man sollte über derlei nicht groß bei der Betrachtung nachdenken.

"Shaolin temple" ist auch der erste Eastern, der im TV der DDR einst gesendet wurde.
Dort sah ich ihn Ende der 80er zum ersten mal (ich bin selbst aber BRD-Bürger, in Hamburg konnte man damals das TV der DDR empfangen)..., in einer unvorteilhaft geschnittenen Fassung mit DEFA-Synchronisation.
Jahre später sendete das ZDF des BRD-TV eine besser geschnittene Fassung im Nachtprogramm.
"Shaolin temple"..., also durchaus ein historischer Eastern, nicht nur weil er in der Vergangenheit China´s spielt.

Hervorragende 8/10 Punkte hat sich dieser schöne Eastern denn allemal verdient!

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