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In den 80’er Jahren gab es eine handvoll Schauspieler, die man bevorzugt (und fast nur) in Komödien gesehen hat: John Candy, Eddie Murphy, Bill Murray, Chevy Chase, Richard Pryor und Dan Aykroyd. Eben jener Dan Aykroyd spielt auch in dieser amüsanten Hommage auf eine Polizeiserie aus den 50’ern mit. Zudem hat er am Drehbuch mitgewirkt. Die Ausgangslage des Films klingt zunächst einmal unwitziger und unorigineller als das Resultat: Ein überkorrekter Cop bekommt einen neuen Partner (Tom Hanks), der es mit den Vorschriften nicht so genau nimmt. Das erzeugt weniger Konflikt-, als vielmehr Humorpotenzial. Die beiden ermitteln dann einen wirren Fall, was aber auch gar nicht so wichtig ist. Im Vordergrund stehen nämlich die beiden Hauptdarsteller und die Klischees, die liebevoll durch den Kakao gezogen werden.

Dan Aykroyd war sicherlich mit viel Herzblut bei der Sache. Seine Darstellung des Detective Joe Friday (übrigens im Film der Neffe des Helden aus der Polizeiserie) ist an manchen Stellen des Films allerdings schon nahe am „overacting“. Spätestens diese Szenen sind es auch, die es dem Publikum schwer machen, der vorhandenen Story zu folgen. Schauspielkollege Tom Hanks ist hier in relativ jungen Jahren zu sehen und überzeugt durch eine Lockerheit, die man aus seinen vielen Hits aus den 90’er und 00’er Jahren so nicht kennt. Insofern ist es erfrischend, dem Gutmenschen Hanks beim sinnfreien Blödeln zuzusehen. Regisseur Tom Mankiewicz (der übrigens auch für die köstliche schwarze Komödie „Grosse Pointe Blank“ verantwortlich ist) orientiert sich bei seiner Komödie relativ genau an der Serie „Dragnet“ (so auch der passendere Originaltitel des Films). So kommentiert Aykroyd in seinem übergenauen Beamtenlatein die Szenerie, wie es auch schon sein „Onkel“ im TV tat. Zudem wird die bekannte Titelmelodie an vielen Stellen des Films zitiert (unter anderem in einer furchtbaren Breakdance-Verwurstung). Das Problem dabei ist allerdings, dass man die Originalserie kennen sollte, um den vollen Comedyspaß zu haben. Ansonsten hat man dauernd das Gefühl, gerade eine lustige Parodie zu sehen, obwohl man gar nicht so genau weiß, was eigentlich parodiert wird... Ansonsten wird inszenatorisch typische 80’er Comedykost geboten.

„Schlappe Bullen beissen nicht“ ist eine routinierte US-Actionkomödie der 80’er. Nicht mehr, aber auch nicht weniger. Fans der beiden Hauptdarsteller werden gut unterhalten und Nostalgiker, die mit dieser Art Film ihre Pubertät verlebt haben, ebenso. Ein wenig mehr schwarzer Humor, wie in dem 97’er „Grosse Pointe Blank“ hätten dem Film aber gut getan, denn dann wäre wohl so manche Albernheit auf der Strecke geblieben.

Fazit:

6/10

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