Review

So trocken wie ein Arztbericht. Ich will diesem "Klassiker" seine Bedeutsamkeit fürs Genre - es deutet sich hier schon an, in welche Richtung sich Horrorfilme entwickeln werden: Die Effekte werden realistischer und expliziter und der Schrecken geht zunehmend von menschlicheren und weniger übernatürlichen oder metaphorischen Übeltätern aus - gar nicht absprechen. Trotzdem hat er mir nicht sonderlich gefallen, weil er über weite Strecken entsetzlich dröge ist. Meist blicken wir nur auf die kalkweiße Maske der Arzttochter mit ihren großen Kuhaugen. Immerhin lässt sich eine gewisse aufwühlende Nähe zu einem realen Grauen, das damals noch gar nicht weit zurücklag, nicht leugnen: Wenn Dr. Génessier (und nicht Rasanoff!) in seinem "Schreckenshaus" illegale Gesichtstransplantationen an gefangenen Mädchen vornimmt, dann liegt ein Hauch von Josef Mengeles entsetzlichen Experimenten in der Luft.

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