Review

Ein Potpourri schräger Characktere
Wiedereinmal absolut schwerverdauliche Kost von den Gebrüder Cohen, diesmal in Form eines Remakes. Zwei Dinge bekommt man bei Joel und Ethan präzise wie ein schweizer Uhrwerk immer geboten: superschöne Bebilderung der Geschehnisse und völlig verquere Figuren, die teils klischeehaft und teils überdreht konzipiert sind. Die unterschiedlichen Mitglieder der Gaunerbande sind schon ein Hingucker in der kleinbürgerlichen Südstaatenidylle. Allen voran der exzentrische Professor gespielt von Tom Hanks, welcher mit dieser Rolle wohl seine wahre Freude hatte, da er entfesselt seine Figur inklusive deutlichen Sprung-in-der-Schüssel auf die Leinwand bringt. Der Gegenpol ist eine fromme, sehr einfach gestrickte "Gospel-Witwe", deren Lebensauffassung mit "naiv" sehr wohlwollend umschrieben ist. Aus dieser Konstellation entstehen bissige Wortgefechte, die zum Teil leider auch das ein oder andere Mal ins Schwachsinnige und Primitive abgleiten. Diese verbalen Schlagabtausche sind jedoch die einzigen Spitzen in diesem Film. Der restliche, nicht enden wollende Humbug bildet die recht belanglose Story und plätschert zähflüssig vor sich hin. Faszination kann sich beim Zuschauer nicht einstellen und es kommt einfach kein Drive auf. Trotz stellenweise kunstvoll anmutender Attitüde und nahezu intellektuellen Anleihen kann man die Handlung und "Ladykillers" im Gesamten nicht so wirklich ernst nehmen. 6/10

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