Return of the Deadly Blade (1981)

Es ist doch immer wieder verwunderlich wie viele Schwertkampffilme trotz einer vielversprechenden Starbesetzung vollkommen vergeigt werden. "Return of the Deadly Blade" gehört ganz sicher zu diesen Beiträgen. Schade, dass sich damalige Größen wie David Chiang, Yasuaki Kurata, Lo Lieh und Hwang Jang Lee für dieses Werk hergegeben haben. Da hätte man mehr draus machen können und müssen...

Master Li (Norman Tsui Siu Keung), genannt The Deadly Blade, besiegt in einem Duell auf Leben und Tod seinen Gegner Golden Rings (Hwang Jang Lee) und kehrt der Kriegswelt den Rücken zu. Etliche Jahre später erregt ein Kämpfer namens Lee Wai (David Chiang) aufsehen, indem er sich als Master Lis Schüler ausgibt und berühmte Schwertkämpfer herausfordert. Primäres Ziel Lee Wais ist allerdings Master Li ausfindig zu machen und den Mord an seinem Vater zu rächen.

Ich könnte an dieser Stelle noch einige Ereignisse aufzählen und etwas über die anderen Charaktere wie z.B. Lonely Winner (Yasuaki Kurata) oder Moon Goddess schreiben, doch leider wird der gesamte Plot ungefähr eine halbe Stunde vor Filmende so undurchschaubar, dass es schon fast unmöglich ist alles richtig wiederzugeben. Es sei jedoch zumindest gesagt, dass plötzlich jeder irgendwas mit einem anderen Mensch zu tun hat und in Wahrheit nicht die Person ist, die sie zu sein scheint und dass plötzlich jeder Rache für irgend einen Mord ausüben will, wobei absolut nicht klar wird wer nun wem was angetan hat und über das Wieso wird sowieso nie geredet.
Dass der Film dann auch noch einen üblen Schnitt verpasst bekommen hat, macht die Sache nur noch komplizierter. Gerade unterhalten sich zwei Personen und schon in der nächsten Einstellung findet bereits ein Kampf statt. Manchmal endet so ein Kampf dann auch schon nach ein paar Sekunden, sodass man nicht einmal kapiert wer gerade gekämpft hat.

Die Qualität der Kämpfe schwankt hin und her, von ganz gut bis unterdurchschnittlich ist alles vertreten. Besonders lächerlich wirkt es jedoch, wenn plötzlich der Fire God auftaucht und unzählige Feuerbälle schleudert oder ein Kämpfer in einem fortschrittlichen Rollstuhl kämpft und durch die Luft fliegt. Negatives Highlight des Films ist jedoch die Stelle, in der ein Kind auf Lee Wai zurennt und sich dann mit Sprengstoff in die Luft jagt, um Lee Wai zu eliminieren. Was soll denn sowas? Da hätte man sich doch bestimmt etwas Anderes einfallen lassen können.
Schauspielerisch glänzt hier nur Yasuaki Kurata, der bis kurz vor Ende einen lustigen Charmeur spielt und immer wieder einen ulkigen Spruch auf Lager hat. Der Rest spielt mittelmäßig. Hwang Jang Lee, Lo Lieh und Bruce Liang haben übrigens nur ganz kurze Rollen, was aber nicht unbedingt als Schwachpunkt anzusehen ist, da der Film eh Käse ist. Bei Bruce Liang ist es sogar eher von Vorteil, dass er sich schnell aus der "Handlung" verabschiedet, der Typ nervt meist nur.

Alles in Allem gehört "Return of the Deadly Blade" meiner Meinung nach zu den Tiefpunkten im Schwertkampfgenre und kann von mir aus in Vergessenheit geraten.
03/10