Vorsicht, im folgendem Review sind Handlungsspoiler enthalten. Wer nicht von vorneherein über Storyelemente aufgeklärt werden möchte sollte dieses Review nicht lesen!
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Das Team Bruckheimer/Bay schickt sich an einen vor Patriotismus triefenden Film zu drehen, der nach wie vor Geschmackssache ist.
Story:
Rafe McCawley (Ben Affleck) und Danny Walker (Josh Hartnett) sind sind zusammen aufgewachsen und lieben beide das Fliegen. So gehen beide zur U.S.Air Force und werden schon bald als risikofreudige Piloten bekannt. Doch Rafe will Kampfeinsätze fliegen und meldet sich so freiwillig, um in England gegen die Deutschen zu kämpfen. Das passt Danny nicht sonderlich gut. Rafe lässt Danny daheim, genauso wie seine Freundin und Krankenschwester Evelyn (Kate Beckinsale). Per Zufall werden Evelin und Danny nach Pearl Harbour versetzt und verlieben sich dort ineinander. Als Rafe dann plötzlich dort auftaucht, ist er tief getroffen. Doch der Angriff auf Pearl Harbour vereint beide wieder. Ihr Schwadron fliegt darauf einen Vergeltungsangriff auf Japan, das an ein Selbstmordkommando grenzt. Die Flugzeuge stürzen ab und Japaner rücken an. Weil Danny sich opfert, kann Rafe nach Hause zurückkehren....
Die 1. Stunde ist fast nur schmalzige Liebesgeschichte angesagt, darauf folgt der bombastische Angriff und am Ende dann der Gegenangriff. Die Liebesgeschichte ist etwas lang und kitschig geraten. War wohl für das weibliche Publikum gedacht. Der Angriff ist aber über jeden Zweifel erhaben. Das Ende nervt jedoch gewaltig, da Amerika noch unbedingt irgendwie gewinnen muss. Weniger wäre mehr gewesen.
Musik:
Patriotisch und heroisch wie man sie von Bruckheimer/Bay gewohnt ist. Dazu einen tollen OST und romantische Musik in der 1. Stunde. Die Untermalung ist wie von dem Team gewohnt allererste Güte. Bei dem Budget aber auch kein Wunder.
Atmosphäre:
Weil die erste Romanzenstunde etwas langweilig ist, kommt doch ein wenig lange Weile mit der Zeit auf, die dann erst durch den Angriff auf Pearl Harbour gestoppt wird. In diesem Angriff, zieht man aber alle Register der Tricktechnik. Wahnsinn, was einem da geboten wird. Mittendrin, statt nur dabei. Äußerst rasante und realistische Szenen, bei denen trotzdem kein Blut fliesst. Einfache Matrosen werden dort zu Helden. Eindeutig das Glanzstück des Films. Hier hätte man Schluss machen können. Jedoch wird noch ein Gegenangriff geflogen, der zu "angehängt" wirkt. Den hätte man weglassen müssen. Er macht den Film einfach zu unglaubwürdig und lang. Es bricht einfach zu viel Bruckheimer/Bay Patriotismus durch.
Schauspieler:
Ben Affleck und Josh Hartnett sind beides noch junge Schauspieler, die noch recht unverbraucht sind. Vor allem Ben Affleck kann von den beiden als waghalsiger Flieger überzeugen während Josh Harnett ein Stück zu schüchtern und ruhig daherkommt. Affleck hat da aber auch etwas mehr Erfahrung.
Kate Beckinsale spielt recht gekonnt ihre Schwesternrolle, mit viel Humor. nur hätte ich mir ein wenig mehr Emotionen von ihr im Krankenhaus erwünscht. gefallen hat mir aber besonders Tom Sizemores Auftritt als Mechaniker, der mit seiner Shotgun auf die japanischen Flugzeuge schiesst. In den meisten seiner Rollen, sei es das Relikt oder James Ryan spielt er auch hier seine Figur zutiefst sympathisch und irgendwie knuddelig. Sein Auftritt rundet den ganzen Angriff nochmal ab und lockert mit seinen Witzen den Film auf. meine Lieblingsfigur in diesem Film.
Fazit:
Wer auf Bay/Bruckheimer steht und sich den Film mit deren patriotischen Stil kennt, bekommt gute Unterhaltung geboten und kann über ein paar Längen hinwegsehen.