Review

Ich liebe der/die/das Flair von Blaxploitation-Kino... den berechtigt rebellischen politischen Gestus, den augenzwinkernden und selbstreflexiv-überzeichneten Umgang mit Rassismus, Geschlechterrollen/Sexualität und Religiösität, die saugeilen Pimp-Klamotten und die funky Musik - diese Features haben in den 70ern den ein oder anderen, auch natürlich immer etwas trashigen schwarzen Filmspaß hervorgebracht, etwa "Foxy Brown".

Was bei "Dolemite" allerdings abgeht, ist Quark pur. Story hölzern, Dialoge zum Weglaufen, Actionszenen in Zeitlupe, Schauspieler nicht vorhanden - ein ziemlicher Müll also, dazu leider auch noch sehr langweilig und äußerst zäh, obwohl alle oben genannten Elemente vorhanden sind.
Die vergebenen Punkte gibt es daher für die coole Musik, die abgefahrenen Klamotten von Männlein und Weiblein (jetzt weiß ich, woher Snoop Dogg die Ideen hat!), die Ghetto-Attitude, die Karate-Katzen und das Wissen, dass ohne Filme a la "Dolemite" Tarantino-Geniestreiche wie "Pulp Fiction" oder "Jackie Brown" wahrscheinlich nicht möglich gewesen wären...

Als Ausstellungsstück in der Sampling-Hölle oder als Hintergrund-Video auf einer Funk&Soul-Party (wo die Dialoge dann gottseidank von den DJ-Beats übertönt werden!) ist "Dolemite" daher ganz gut zu gebrauchen, als Film im-engeren-Sinne jedoch nicht.

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