Review

Inhalt:

Japan im Jahre 1831..., die Herrschaft des Shogunats des Tokugawa-Clans wird noch fast 40 Jahre andauern..., und ist von Krisen durchschüttelt.
Durch das Gold von Sado gelingt es dem Shogunat, sich finanziell über Wasser zu halten..., doch gefährdet die Gruppe der "Kamikakushi" diese Einnahmequelle...

Nach jahrelangem Frondienst kommt die junge Oriha (Ruriko Asaoka) wieder heim in ihr Dorf Kurosaki. Doch ist dieses Dorf halbwegs zerstört..., und die Bewohner vertrieben oder getötet.

3 Jahre später. Oriha ist eine Trinkerin und gestaltet ihren Lebensunterhalt durch Glücksspiel mit Würfeln. Die labile, desillusionierte Frau gerät in Bedrängnis..., doch wird sie von einem Mann gerettet..., Magobei Wakizaki (Tatsuya Nakadai). Dieser Wakizaki ist ein Ronin..., ein herrenloser Samurai. Er gehörte der Gruppe der Männer an, die die Bewohner des Dorfes Oriha´s auf dem Gewissen haben..., und die junge Frau erfährt nun durch Wakizaki die Hintergründe.

Den "Kamikakushi" steht der Samurai Tatewaki (Tetsuro Tamba) vor..., der die Gold-Schiffe von Sado an den Klippen zerschellen und die Küstenbewohner das Gold bergen lässt..., um sie schließlich töten zu lassen. So auch im Falle des Dorfes Kurosaki.
Wakizaki..., er ist von den Massakern angewidert..., und verließ Tatewaki und dessen Männer. Auch seine Frau Shino (Yoko Tsakusa) ließ er zurück, die Schwester Tatewaki´s.
In der Hauptstadt Edo fristete Wakizaki in der Schwert-Show Hirosuke´s (Kunie Tanaka) sein Dasein...

Die Vergangenheit hat also Wakizaki wieder eingeholt..., und durch den Killer Kunai (Isao Natsuyagi) wird Wakizaki gewahr, dass Tatewaki wieder einen Gold-Raubzug plant.
Mit Oriha und einem weiteren Ronin..., dem undurchschaubaren Samon (Kinnosuke Nakamura) arbeitet Wakizaki an einem Plan, das Vorhaben Tatewaki´s zu durchkreuzen...

Doch werden er und Samon zunächst von den Männern Tatewaki´s außer Gefecht gesetzt und die Lage scheint nunmehr ausweglos. Beide Männer scheinen dem Tode geweiht...
Doch Tatewaki hat nicht mit der Zähigkeit Wakizaki´s gerechnet..., ein blutiger Kampf ist unausweichlich.

Letztendlich stehen sich Wakizaki und Tatewaki in einem finalen Duell auf Leben und Tod gegenüber!

Fazit:

"Goyokin"..., so heißt das im Jahre 1969 von Regisseur Hideo Gosha für die Toho-Studios gedrehte Samurai-Drama..., ein Chanbara im Schnee..., ein nuancenreiches, ein mit hoher Intensität und besonderer Bildführung versehenes Werk, das fast ein Meisterwerk ist!

Mir gefiel der Streifen "Goyokin" ausgesprochen gut. Dies liegt vor allem an den glänzend ausgewählten Örtlickkeiten, die -mit besonderer Rafinesse fotographiert und aufgenommen- für eine komplexe Bildsprache in diesem Streifen sorgen. Und damit dem Film eine hohe Intensität ..., eine besondere Aura und Atmosphäre verleihen.
Der Streifen ist auch ein Abgesang auf die Zeit der Samurai..., die mit dem Auslaufen und Auslaugen der Tokugawa-Epoche endete. Zerfallene Dörfer..., brennende Häuser..., verzweifelte Kämpfe in strömendem Regen...., symbolisieren diese finale Phase.

Intensität..., dies gilt auch für die nuancenreiche Storyline..., welche hier sehr subtil erzählt wird..., dies gilt insbesondere für die Darstellungen, die die Schauspielerinnen und Schauspieler, die hier ihre zumeist gebrochenen Figuren nahezu bestmöglich verkörpern, zeigen.

Die Atmosphäre durch die kraftvolle Umsetzung der Bilder in stark gewählten Drehorten, die Spannung in der Storyline und beeindruckende Darstellungen brüchiger Charactere..., dies sind die Hauptstärken von "Goyokin". Hinzukommt die blutige Schwert-Action..., die die Längen, die dieser Film bei über 2 stündiger Laufzeit haben muss -welche das einzige Manko für mich darstellten- zur Mitte des Streifens kompensieren konnte und natürlich auch die Quintessenz im besonderen und durchaus gelungenen Finale bildete.

Hauptdarsteller sind hier Tatsuya Nakadai und Tetsuro Tamba..., Granden des Genres. Sie brillieren hier geradezu in ihrem Fern-Duell..., welches im Finale denn auch physisch ausgetragen wird. Nakadai ist ein Ronin..., somit eine brüchige Männlichkeit besitzend..., und das bringt der talentierte Mime hier denn auch überzeugend zum Ausdruck, ein getriebener Anti-Held..., ein zerrissener, desillusionierter Character.
Tamba steht dem Anti-Helden hier in nichts nach..., ich habe von einem der größten Mimen Japan´s auch nichts anderes erwartet.
Auch die Damen überzeugen..., die Schauspielerinnen Tsukasa -als Schwester und Ehefrau zwischen den Stühlen sitzend- und Asaoka zeigen ein facettenreiches Spiel..., und dass sie mehr sind als nur schön.
Kinnosuke Nakamura ist hier die undurchschaubare graue Eminenz -obgleich er einen jungen Ronin spielt- und das macht sein Rollenbild natürlich interessant.

Die Action..., das ist Schwert-Action ala Chanbara..., typisch für Samurai-Filme mitunter hastig...., doch auch würdig..., und vor allem blutig. Kämpfe in strömendem Regen..., im Morast und im Schnee..., verbissen duellieren sich die Samurai in der Endzeit ihrer Epoche.

Bis auf kleinere Längen -die ein Film dieser Laufzeit wohl auch haben muss- ist dieser Film ein starkes Epos..., ein Film voller Atmosphäre, düsterer und besonderer Bildführung, kerniger Kämpfe und gelungenen Darstellungen gebrochener Figuren.

Sehr knapp..., aber letztendlich verdient, gebe ich die Höchstnote..., 10/10 Punkte.
"Goyokin"..., jeder Chanbara-Fan muss diesen Streifen im Regal haben...!

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