„China O’Brien“ erweist sich als nett gemachtes und recht unterhaltsames Vehikel für Cynthia Rothrock.
China O’Brien (Cynthia Rothrock) ist Polizistin in der Großstadt und unterrichtet auch Karate. Als sie jedoch in eine Schlägerei gerät, eskaliert die Situation und sie muss einen relativ jungen Verbrecher erschießen, als dieser droht einen ihrer Schüler zu töten. Der Beginn ist eher im Bereich geht so anzuordnen, da die Situation altbekannt ist, die kurze Kampfszene nur ganz OK choreographiert und der Kampf im Halbdunkel stattfindet und man nicht so viel erkennt.
Frustriert quittiert China den Dienst und macht sich auf den Weg in ihr Heimatdorf, in dem ihr Vater (David Blackwell) der Sheriff ist. Sie wird schnell und beherzt wieder aufgenommen, was vor allem ihre alte Liebe Matt Conroy (Richard Norton) freut, der nach einer Zeit beim Militär nun in dem Dorf als Lehrer arbeitet. Allerdings hat ihr Vater es in seinem Job nicht leicht, da er gegen eine mächtige Gangsterorganisation bestehen muss. Die Geschichte ist recht bekannt, wobei „China O’Brien“ aufgrund des Alters noch einer der früheren Actionstreifen ist, in welchen der Held (bzw. hier die Heldin) ein korruptes Kaff auf den Pfad der Tugend zurückführen muss.
Hinter der mächtigen Organisation steht der zwielichtige Sommers (Steven Kerby), der seine Finger überall drin hat und viele Leute, darunter auch den Richter und einen Hilfssheriff, durch Korruption an sich gebunden hat. Der Konflikt beginnt zu eskalieren und China greift ein, wobei sie Hilfe von Matt und einem geheimnisvollen Fremden (Keith Cooke) bekommt...
Die Geschichte von „China O’Brien“ hat man in solcher oder so ähnlicher Form schon gesehen, da der Plot nicht nur für einige Actionstreifen verwendet wurde, sondern an sich aus dem Westerngenre entnommen wurde. So überraschen auch die meisten Wendungen der Story nicht unbedingt, da man sich schnell ausrechnen kann, wie der Konflikt erst immer weiter eskaliert und dann schließlich ausgeht. Doch immerhin wird der Film recht temporeich erzählt, um diesen Mangel zu übertünchen und ein paar Sachen sind recht spannend gemacht (so dauert es hier wirklich lange bis der geheimnisvolle Fremde seine Geschichte offenbart).
Ansonsten ist die Machart des Films recht gut und er sieht für ein B-Movie doch relativ professionell aus. Nur in einigen Szenen leistet sich die Regie Schnitzer, denn ein paar der Kämpfe sind etwas mau gemacht (man sieht z.B. an ein paar Stellen recht deutlich, dass Kicks nicht wirklich den Gegner treffen). Die Subplots wie die Lovestory sind ganz OK, aber nicht mehr als Beiwerk und werden so mit der nötigen Sorgfalt, aber ohne große Fokussierung darauf abgehandelt.
An Action gibt es vor allem Fights, sowie ein paar kleine Verfolgungsjagden und ein wenig Geballer. Der Schusswaffengebrauch ist aber nicht sehr spektakulär und auch von sehr geringer Menge; daher nicht erwähnenswert. Die Verfolgungsjagden sind OK, doch die Martial Arts Einlagen das Herz des Films. Sie könnten etwas zahlreicher sind, bieten aber wenn es dann rundgeht relativ spektakuläre Kampfeinlagen, die bis auf ein paar Ausnahmen (siehe oben) allesamt gut inszeniert und recht ordentlich choreographiert sind. Nur der Showdown läuft etwas sehr kurz und undramatisch ab. Wäre er etwas länger und die Kämpfe insgesamt noch etwas zahlreicher, dann hätte es zur Genreperle und nicht nur zum netten B-Actionstreifen gereicht.
Cynthia Rothrock agiert halbwegs solide und kann als Heldin relativ gut überzeugen, was auch für ihre Sidekicks Richard Norton und Keith Cooke gilt. Die restlichen Darsteller agieren routiniert auf solidem B-Actioniveau, was für die Verkörperung ihrer Rollen reicht.
So bleibt ein konventionelles, aber unterhaltsames B-Actionvehikel, das seine dünne Story teilweise recht gut hinter den Kampfszenen zu verstecken weiß, auch wenn diese zahlreicher sein könnten.