China O´Brien (Cynthia Rothrock) wurde mittlerweile zum Sheriff gewählt. Mit ihrem Freund und Partner Matt Conroy (Richard Norton) und dem jungen Dakota (Keith Cook) hat sie die Stadt gesäubert und die Kriminalitätsrate drastisch gesenkt. Doch nun bricht Drogendealer Charlie Baskin (Harlow Marks) aus dem Knast aus. Er will seinem ehemaligen Partner Frank Atkins (Frank Magner) an die Gurgel, denn Frank stahl Baskin damals fünf Millionen Dollar. Da Baskin ein großes Geschäft bevorsteht braucht er das Geld sehr dringend. Mit einer kleinen Armee im Nacken lässt er Franks Familie entführen. Doch China und Matt starten eine Befreiungsaktion, welche sogar glückt. Nun startet Baskin mit all seinen Mannen einen Großangriff auf die abgelegene Kleinstadt.
Obwohl das Sequel 1991 gedreht wurde, bleibt es ein Kind der 80er Jahre. Dafür sprechen ein sehr gelungener, aber zurückhaltender Score und die Kleinstadtatmosphäre. Es mag sich hier nur um ein B-Movie handeln, doch mit wirklich brillant choreographierten Kampfszenen. Ein wenig schleppend ist nur die erste Filmhälfte. Einen kurzen Einblick erhält man in Baskins Flucht, China darf einen Trunkenbold in den Knast befördern, dich gefolgt von einer tollen Keilerei auf einer Festivität.
Erst in der zweiten Halbzeit geht es richtig ans Eingemachte. Die Befreiungsaktion von Franks Familie und das Finale in der Stadt füllen die ganze zweite Filmhälfte aus. Dabei gibt es tolle Fights in Massen, welche aber meist recht kurz gehalten werden. China, Matt und Dakota fertigen im Minutentakt massig Gegner ab, natürlich werden auch einige Waffen wie Eisenstangen, Messer oder Pfeil und Bogen in den Kampf mit eingebunden. Ein wenig enttäuschend sind nur die beiden Endkämpfe Dakota gegen Billy Blanks und China gegen Toshiro Obata. Zwar hochwertig choreographiert, doch viel zu kurz. Die wenigen Schusswechsel fallen sehr blutig aus.
Ich will hier wirklich nicht lügen, doch Cynthia Rothrock macht hier auch schauspielerisch einen ordentlichen Job. Wesentlich besser als in ihren sonstigen Kloppern. Richard Norton ist charismatisch wie eh und je und darf bei den vielen Kämpfen auch sein Können unter Beweis stellen. Er und Rothrock sind wie immer eine gutes Team. Keith Cook sorgt auch für einige gute Nahkämpfe.
Wenn auch das Gute hier überwiegt, aber mit einer ordentlichen Story kann "China O´Brien II" nicht aufwarten.
Regisseur Robert Clouse setzte schon den Vorgänger in Szene und gab Bruce Lee mit "Der Mann mit der Todeskralle" einen bombastischen Abschiedsfilm. Hier beweist er durchaus Talent, hatte aber auch schon Erfahrung durch einige B-Actionfilme, die er zuvor drehte. Sandra Weintraub schrieb die Novellen zu beiden Teilen und ist quasi Erfinderin von "China O´Brien". Ihr Bruder Fred und Hongkongproduzent Raymond Chow lieferten ein passables Budget.
Es braucht eine Weile bis der Film in Fahrt kommt, doch die zweite Filmhälfte, welche beinahe eine einzige Actionsequenz ist, entschädigt für alles. Nur die Story ist nun wirklich nichts wert, aber ansonsten präsentiert sich dieser B-Actionfilm als 80er Jahre Vehikel mit fragwürdiger Moral, massig Fights und ordentlichen Darstellern. Ein Höhepunkt des Teamworks zwischen Cynthia Rothrock und Richard Norton.