Review

Inhalt:

In einer Stadt in China zum Ende der Manchu-Dynastie hin, ist der Chiropraktiger Dr. Chang Tak-Tai (Ku Feng) ein hochgeachteter Arzt. Er lebt zusammen mit seinem immer gut gelaunten Sohn Siu Tai (Alexander Fu Sheng) in seiner florierenden Praxis.
Er und sein Sohn, der immer den Schalk im Nacken hat und den Vater neckt, verstehen sich blendend und Siu Tai hilft so gut er kann seinem Vater.

Es ist die Zeit, in der sich in China die Ausländer, allen voran Engländer und Japaner, als überhebliche -da sie sich offensichtlich "rassisch" überlegen fühlen- und die Bevölkerung drangsalierende Spekulanten und Glücksritter breit und unbeliebt machen.

So auch in der Heimat der beiden Helden. Mit den Ausländern arbeiten chinesische Kollaborateure zusammen, hier sind es Meister Tang und seine Gehilfen, der ebenso kampfstarke wie eitle Tsang (Johnny Wang Lung Wei) und der schleimige Chun (Tien Ching).

Siu bietet den Ausländern die Stirn, und besiegt bei einem Kampf-Wettbewerb den englischen Box-Wrestler spielend. Nunmehr zieht sich Siu Tai den Hass der Ausländer auf sich.
Als sich Siu Tai noch an die schöne Nichte Tang´s, Shum (Cecilia Wong), die seine Gefühle erwidert, obwohl sie offiziell mit Tsang liiert ist, ranmacht, und die Ausländer eine sehr wertvolle, goldene Götterstatue aus dem heiligen Tempelbezirk entwenden, eskaliert die Situation.

Siu Tai und sein Vater bieten den Engländern und ihren Gehilfen gekonnt Paroli. Doch ein Show-Down gegen die von den Briten zu Hilfe geholten kampferprobten Japaner unter Führung von Yamaguchi (Chen Hui Min) steht Siu Tai noch bevor......


Fazit:

Sehr gut! Auf der Suche nach einer gelungenen KungFu-Komödie mit Alexander Fu Sheng in der Spät-Phase seiner Kariere, wird man mitunter doch fündig...., und entdeckt diese kleine Perle.
Diese Eastern-Komödie "My rebellious son" ist ein sehr unterhaltsamer Streifen mit etlichen coolen Fights, einer äußerst interessanten Kameraführung ala Sun Chung, und einem glänzend aufgelegten, listig-lustigen Alexander Fu Sheng.

Es ist ein Alexander Fu Sheng-Film, er trägt hier die Hauptlast. Und ich muss sagen, er meisterte seine Sache excelent. Bevor ich den Film sah, dachte ich: "Oh Mann..., eine Eastern-Komödie mit Alexander Fu Sheng, wenn das man nicht in die Hose geht." 

Aber nein, Alexander Fu Sheng verschont uns hier mit nerviger, übertrieben lustiger Comedy. Er ist zwar hier der etwas schusselige, schalkige Typ, doch er agiert eben wirklich symphatisch-lustig und die Comedy ist absolut verträglich. Nun, woran mag das diesmal liegen.....?

Meiner Meinung nach, hat Regisseur Sun Chung ihm wohl empfohlen, seinen Stil nach Jackie Chan zu richten, denn DER kann eben so etwas. In der Tat, Fu Sheng spielt seine Rolle hier so, wie Jackie sie wohl gespielt hätte, und dies tut dem Film gut. Mitunter sah Fu Sheng sogar manchmal Chan optisch ähnlich, so hat er diesen Stil nachgemacht.

Doch bleibt Alexander Fu Sheng immer Alexander Fu Sheng, und nie eine Jackie-Chan-Kopie. Und lieber eine gute Chan-Kopie als ein schlechter komödialer Fu Sheng, wie es unter Chang Cheh´s Regie in "The magnificent wanderers" war, dachte sich wohl Regie-Ass Sun Chung, und die Rechnung ging auf.

Und dies zumal Fu Sheng zum Finale hin seine Stärken voll ausspielt. Denn hier spielt er im Show-Down absolut ernsthaft und kompromisslos...., da wirkt er ja oft besser.

Ein weiterer komödial gelungener Aspekt in diesem Streifen ist das Zusammenspiel von Fu Sheng mit seinem Vater -im Film- Ku Feng. Der Film saugt weiteren Nektar durch das Wechselspiel der beiden. Ku Feng tollt mit seinem Sohnemann zwar auch mal gerne rum, doch sorgt er auch dafür, dass das alles nicht ausartet, und lässt den Sohn auch mal gekonnt auflaufen. Außerdem ist auch er, als es die Ausländer zu weit treiben, immer ernsthafter in seiner Darstellung. Ich finde, Fu Sheng und Ku Feng harmonieren in diesem Streifen auch mal mit leiseren Untertönen, auch eine Stärke des witzigen Streifens.

Das ist alles launig und unterhaltend gemacht. Die Sets bestechen wieder einmal insbesondere, und geben dem Streifen eine Shaw-Note. Sun Chung nutzt hier die Möglichkeiten, die ihm das Studio der Shaw Brothers bietet, genüsslich aus.

Ein weiteres Markenzeichen des Regisseurs ist die ungewöhnliche und geschickte Kameraführung, diese wird zum Show-Down hin immer besser. Schnelle Schnitte, Nahaufnahmen, Halbtotale auch aus ungewöhnlicher Perspektive, alles wechselt sich gekonnt ab. Wir konnten das schon in Sun´s Meisterwerken "The avenging eagle" und "The kung fu instructor" bewundern.

Die Darsteller um Alexander Fu Sheng und Ku Feng spielen allesamt sehr solide, Cecilia Wong ist bildschön, doch sind es die villains, die darstellerisch noch mehr überzeugen. Tien Ching, in diesem Streifen sichtlich gealtert, ist für die Besetzung des schleimigen Kollaborateurs natürlich erste Wahl.

Johnny Wang Lung Wei, er ist der im Film, der das alles nicht die Bohne lustig findet, der große Sauermann in diesem Streifen, der absolute Kontrapunkt zu Alexander Fu Sheng. Aber den braucht dieser Streifen auch, und vor allem eines: Johnny Wang Lung Wei besticht ein weiteres mal mit seiner meisterhaften KungFu-Kampfkunst!

Wenn er gegen Lau Kar Fei (siehe "Martial club" oder "The return to the 36th chamber") oder eben gegen Alexander Fu Sheng (siehe "Five shaolin masters") fightet, dann sind das immer absolut rassige Duelle, die auch von seinem Können leben. So ist das auch hier in "My rebellious son".

Doch da haben wir noch jemanden: Chen Hui Min. In seiner wortkargen aber absolut charismatischen Rolle als "Yamaguchi" ist er die "graue Eminenz" des Streifens, und hebt den Streifen nochmals. Und das bringt mich zu den Fights!

Das ist absolut kerniges KungFu auf hohem Niveau. Die Kämpfe sind intensiv geführt und knackig arrangiert, mir gefiel ein Studio-Fight von Alexander Fu Sheng gegen die Japaner noch vor dem Show-Down, in dem die Japaner ihr gekonntes Kenjutsu bereits andeuteten. Aber der Show-Down ist natürlich ein Höhepunkt.

In diesem Streifen sind die Kämpfe, weitestgehend KungFu aber eben auch Swordplay mit japanischen Katanas und chinesischen Schwertern gut durchmischt, rasant und machen Laune. Für eine Eastern-Komödie absolut okay....

Und das führt mich zum Manko: Der Anfang des Films ist vielleicht etwas zu gedehnt mit dem Vater-Sohn-Intro und den klamaukigen Einlagen...., dafür ist der Show-Down zwar auch von der Länge her okay..., doch ich hätte mir mehr gewünscht....

Sun Chung belässt es, nachdem Fu Sheng mit den Kollaborateuren aufgeräumt hat, bei einem Duell mit diesem und Chen Hui Min...., die Männer Chen´s sind hier außen vor. Mit einem abschließenden Fight gegen diese wäre die Sache noch richtig abgerundet worden...., hm...

Dennoch...., auch hier liegt wieder eine der gelungeneren Eastern-Komödien der späten Fu Sheng-Jahre vor... sehr knappe aber solide 8/10 Punkte sind der verdiente Lohn.... 

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