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Für Brad Harris gab es 1970 – 1972 ein Comeback im Western Genre. Nachdem er meistens in Sandalen- und Gladiatorenfilmen mitgewirkt hatte, spielte er ab 1963 in den Teutonenwestern genannten Filmen Die Flußpiraten vom Mississippi, Die Goldsucher von Arkansas und Die schwarzen Adler von Santa Fe, eher biedere Western im Umfeld des Erfolgs der Karl-May-Filme. Dem folgte 1967 noch ein Django (Unersättlich wie der Satan)-Film. Anscheinend muss er genügend Fans gehabt haben, denn es war ab 1970 eine Trilogie geplant, die im Sabata Franchise spielen sollte. Wanted Sabata (1970) war der erste Film, im zweiten heißt er aber dann schon Durango, der 3. Film entstand dann auf eine etwas dubiose Art, da die ursprüngliche Produktionsfirma kein Interesse mehr hatte. Django – Er säte den Tod (Durango im Original) heißt es, ist ein Zusammenschnipsel von Szenen der beiden ersten Filme sowie ein paar zusätzlich gedrehter Szenen.

Durango hat als Geldeintreiber einen sehr anerkannten Ruf, was er auch seinen guten Schießkünsten verdankt. Dies ruft den skrupellosen Bankier Ferguson auf den Plan, der Durango für seine zwielichtigen Zwecke einspannen will, nämlich einen Geldtransport zu überfallen. Dazu werden Ereignisse, die wie auf einer Schnur aufgezogene Holzperlen wirken, eines nach dem anderen abgespult. Insgesamt wirkt der Film auf mich wie eine Doppelfolge irgendeiner US-Western Serie leicht angewürzt mit ein paar Gewaltszenen, die aber nicht logisch konsequent wirken. Dafür spricht auch der Schluss des Films, in einem richtigen IW wird das gestohlene Geld nicht zurückgegeben!! Deswegen musste ich nochmal nachschauen, aber tatsächlich, auf allen einschlägigen Webseiten steht 1971/72 als Produktionsjahr. Auch wirkt Harris als Revolverheld eher etwas hölzern und kann schauspielerisch nicht richtig überzeugen. Regisseur Roberto Bianchi Montero, der mit Stinkende Dollar einen außergewöhnlichen und überdurchschnittlichen Western abgeliefert hatte, kann mit dem Film leider keinen nochmaligen Glanzpunkt setzen. Aber vielleicht war der Film speziell auf das Harris’sche Zielpublikum gerichtet?

Die Musik von Lallo Gori, die eher etwas sparsam verwendet wurde, verstärkt noch den Eindruck eines US-Westerns.

Diesen Film gibt es noch nicht in einer deutschen Fassung, ich musste deshalb zu einer italienischen DVD greifen, wobei ich die Dialoge nicht immer verstanden habe (weil mein Italienisch sich doch in Grenzen hält).

Leider keine kleine IW-Perle, unterer Durchschnitt aber deutlich über dem Bodensatz, nur für Komplettisten, deswegen 4 Sterne.

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