Serienregisseur David Wu (Die Schneekönigin, Son of the Dragon) inszeniert diese trashige TV-Produktion mit ordentlich Tempo und wer hier einschaltet sollte erstens keine Arachnophobie und zweitens keine Phobie vor schlechten Filmen haben. Das Budget war extrem begrenzt, was allein die monotonen Räumlichkeiten beweisen, in denen man sich während des Films aufhält. Wieder mal musste irgendein ausrangiertes Fabrikgelände für die Dreharbeiten herhalten und der einzig bekannte Mime ist Richard Grieco (Raiders of the Damned, Phantom Force). Dennoch ist Hopfen und Malz noch nicht verloren, auch wenn die Grundidee dermaßen krude ist und nur so vor Anschlussfehlern strotzt.
Die Elektriker Dean (Richard Grieco), Ray (Richard Yearwood), Sheldon (Jeffrey Douglas) und Jones (Anthony Ashbee) sollen den Strom in einem alten Gebäudekomplex abstellen. Dort stoßen sie auf einen geheimen Raum, in dem sich eine seltsame Maschine befindet, angetrieben von einem portablen Atomreaktor. Die Vier wagen einen Funktionstest und finden sich plötzlich in einer Art Parallelwelt wieder. Doch dort leben die Menschen in Angst, denn das gesamte Areal wird von einer blutrünstigen Spinnenkönigin beherrscht, die Menschen durch ihr Gift in gefährliche Mutanten verwandelt. Aber man stößt auf eine Untergrundgruppe und mit Hilfe von Dr. Morelli (Colin Fox) versucht man das Portal nachzubauen, um wieder zurückreisen zu können.
Wozu benötigt man vier Elektriker, um den Strom abzustellen? Dies ist nur der Auftakt zu zahlreichen Logikpatzern und überhaupt hat die ganze Chose mit der Parallelwelt und den Spinnenmonstern weder Hand noch Fuß. Aber Wu drückt aufs Gas, schließlich dauert es keine fünf Minuten und man geht durch dieses Portal und trifft kurz darauf schon auf die gefährlichen Spinnenwesen. Doch warum zeigt uns Wu die mäßig animierte Spinnenkönigin gleich zu Beginn? Diese verarbreicht den Menschen ein Gift, womit sie jede Kontrolle über ihren Körper verlieren. Das Resultat sind zwei Klauenhände, eine Art Vampirgebiss und das Aussehen eines Untoten. Das Make up sieht besser aus, als es klingt und natürlich sind die Spinnenmenschen wesentlich stärker als ein normaler Mensch. Dean entpuppt sich schnell als Held der Gruppe, der sich in die Kämpferin Elena (Kate Greenhouse) verknallen darf, welche zur kleinen Untergrundtruppe von Dr. Morelli gehört. Wäre da noch der misstrauische und unsympathische Crane (David Nerman), der gegen Ende noch den Heldentod sterben darf. Mit den Figuren hält sich Wu wenig bis gar nicht auf, schließlich legt man größeren Wert auf die Konfrontationen mit den Soldaten der Spinnenkönigin.
Und zeitweise geht es da für eine FSK 16 Freigabe ganz schön heftig zur Sache. Mit angespitzten Eisenstangen, Schusswaffen, Äxten und Macheten nimmt man den ungleichen Kampf auf, wobei das Blut ganz schön suppen darf. Durchbohrungen, Kehle aufschlitzen und extrem grafische Einschüsse werden geboten und das ohne jegliche Zuhilfenahme von Animationen. Die Kämpfe sind durchweg ordentlich gemacht und teilweise sogar spannend vorbereitet. Natürlich hätte man sich so manche Schleicherei durch die eintönigen Kulissen sparen können, aber Wu gelingen tatsächlich ein paar Schreckmomente, zudem lässt er auch sympathische Charaktere ableben. Da sieht man auch darüber hinweg, wie man völlig ohne Teile das Portal nachbaut, wo man in der realen Welt doch einen portablen Atomreaktor dafür benötigte. Genauso peinlich ist Rays Versuch Hilfe zu holen, schließlich gelang es ihm in unsere Welt zurück zu reisen. Doch anstatt mit Hilfe kommt er mit einer Tasche voll Waffen an, um wieder in die Spinnenwelt zu reisen. Man darf hier wirklich nicht nachdenken, denn da bekommt man das Grausen.
Die Darsteller um Richard Grieco agieren höchstens auf durchschnittlichem Niveau, jedenfalls ausreichend, um nicht unglaubwürdig zu wirken.
Tempo ist das Stichwort, denn storytechnisch kann man "Webs" in die Tonne kloppen. Wer trashige und blutige Unterhaltung sucht, der wird hier gut bedient, das Hirn sollte man vorher aber ausschalten. Aus den knappen Mitteln hat Wu durchaus etwas gemacht, obwohl spektakuläre Momente ganz ausbleiben. Dennoch gute achtzig Minuten Zeitvertreib mit Spassfaktor.