Webs ist mit Sicherheit kein cineastischer Hochgenuß. Der eigentlich fürs US-TV gedrehte Streifen ist praktisch bis auf Richard Yearwood alias Ray komplett fehlbesetzt. Dazu kommt noch, daß es dem Drehbuchautor nicht gelingt die einzelnen Figuren einigermaßen glaubhaft herauszustellen. Der Hauptcharakter Dean ( Richard Grieco ) pendelt so schnell zwischen Sensibelchen, Superhelden, Kumpeltyp und Casanova, daß es selbst für Freunde multipler Persönlichkeiten schwer nachzuvollziehen ist. Regisseur David Wu hat sich vor allem als Editor bei diversen Hong Kong Actionern einen Namen gemacht. Auch bei Pakt der Wölfe und bei Chucky und seine Braut hat er für den richtigen Schnitt gesorgt. Das bekommt auch dieser Film positiv zu spüren. Zwar ist die Story voller logischer Hirnrisse und die Dialoge sind nur zum Überbrücken der Baller- und Kampfszenen gedacht; aber einige Schnitte erzeugen gute Gruselstimmung und die Spezialeffekte gehören auch zur oberen TV-Liga. Damit kommen wir auch schon zum absoluten Pluspunkt dieses Films : Er ist einfach unterhaltsam; solange man nicht den Fehler macht, über das Dargebotene nachzudenken. Der Film schafft es die ganzen 90 Minuten über eine gewisse Spannung durch den gezielten Einsatz der Spinnenzombies (anders kann man sie wohl nicht bezeichnen) und der gut getroffnenen Tristesse des entvölkerten Chicago ( von dem es jedoch nicht mehr als die Skyline zu sehen gibt ) zu erzeugen, auch wenn das ganze Umfeld recht unfreiwillig trashig daherkommt. Also insgesamt ein ganz nettes SF-Horror-Filmchen. Solange man es nicht zu ernst nimmt durchaus 6 Punkte wert.