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Bei Seagals zweitem Film ist der Titel Programm, denn der Mann mit dem Pferdeschwanz ist im wahrsten Sinne des Wortes „Hard to Kill“.
Cop Mason Storm (Steven Seagal) filmt den Politiker Vernon Trent (William Sadler) bei der Planung der Ermordung eines Senators, die ein örtlicher Gangsterboss durchführen lassen soll. Zusammen mit seinem Partner Becker will er das belastende Material veröffentlichen. Allerdings hat auch Trent seine Spitzel im Präsidium. Storm will auf dem Heimweg noch für die Feier der Ermittlungen einkaufen, doch der Laden wird überfallen. Die vier Räuber erschießen den Ladenbesitzer kaltblütig, aber Storm bestraft sie auf der Stelle und überwältigt das Quartett. Ein ordentlicher, allerdings ziemlich machohafter Einstieg in einen recht typischen Seagal als Cop Film. Denn wenn Storm verkündet, dass die Räuber keine Chance hätten, da sie in ihrer Schrotflinte nur noch ein Schuss hätten und bloß zu viert seien, dann ist klar: Dieser Film ist nur für Fans geeignet.
Zuhause angekommen, versteckt Mason das gefilmte Beweismaterial und feiert mit seiner Frau. Doch Trents Killer stürmen das Haus und töten Storms Frau. Er selbst wird schwer verletzt, sein Sohn kann entkommen. Er wird ins Krankenhaus eingeliefert und dort für tot gehalten; doch unerwartet beginnt sein Herz wieder zu schlagen und er bleibt lediglich im Koma. Storms Freund O’Malley lässt ihn allerdings für tot erklären, um die Killer in dem Glauben zu lassen, ihr Werk sei erledigt.

Sieben Jahre später wacht Storm auf. Doch Trents Männer bekommen von der Sache Wind und versuchen erneut ihn zu ermorden. Seine Krankenschwester Andy (Kelly LeBrock) verhilft Storm allerdings zur Flucht. Storm beginnt sich zu erholen und trainiert, um die Hintermänner der Morde zu stellen und zur Rechenschaft zu ziehen.
Auch wenn Bruce Malmuths Film aus dem Jahre 1990 ist, handelt es sich bei „Hard to Kill“ um einen Actionfilm im Stil der 80er. Vor allem die Musik, die den Film untermalt, sorgt (wie von Onkel bereits gesagt) für ein cooles 80es Flair.
Die Action bietet ganz Seagal-typisch Shoot-Outs mit einigen blutigen Einschüssen und Fights mit vielen Knochenbrüchen. Die Schießereien und Kämpfe sind unterhaltsam in Szene gesetzt worden, auch wenn sie zu sehr das Standard-Programm für Actionfilme bieten und spektakuläre oder innovative Variationen missen lassen. Auch aus den kurzen Autoactionszenen hätte man mehr machen können. Vor allem der recht kurze Showdown ist eher enttäuschend. Außerdem ist es unverständlich warum Trent zwar eine wahre Killerhorde auf Storm hetzt, sein Haus aber nur von wenigen Bewachern schützen lässt.

Die Story ist ganz OK, auch wenn dadurch, dass der Zuschauer schon viele Sachen vor Storm weiß (z.B. dass Trent hinter allem steckt oder dass sein Sohn den Anschlag überlebt hat), etwas an Spannung verloren geht. Natürlich ist die Story bei dieser Art von Film eher zweitrangig und so kann man den leichten Spannungsmangel nicht als großen Kritikpunkt ansehen.
Einzig nervig ist das etwas alberne Machogehabe, der Marke „Ich lege meine Knarre weg, damit ihr vier Schlägertypen auch eine Chance gegen mich habt.“
Schauspielerisch bietet sich kaum aufregendes. Aber die Darsteller machen ihre Sache zum Teil recht gut, auch wenn einige Rollen recht klischeehaft sind; z.B. Andy hat viel von einer typischen hilflose-Frau-Rolle wie sie in den 80ern recht häufig war und darf nur selten selbstbewusst handeln. Seagal vollbringt auch hier keine Höchstleistungen (aber wer schaut sich seine Filme deswegen an?); trotzdem bringt er die etwas anspruchsvolleren Szenen, in denen es meist um Trauer um seine Familie geht, gut rüber.

„Hard to Kill“ ist ein recht ordentlicher Seagal Actionthriller, der sich allerdings klar an Fans des Aikidomeisters richtet; der Rest der Welt dürfte wohl Schwierigkeiten mit dem Machogehabe und der Story haben, welche nur ganz OK ist.

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