Raus aus'm Koma, versprengt's selbst die Oma!
Zwei Jahre hat’s immerhin nach seinem Debüt gedauert bis Steven Seagal für Warner Bros. einen weiteren Actionhit nachliefern durfte. Mit „Hard To Kill“ wiederholt er ein paar Muster seines gefeierten Debüts „Above the Law“(Familienvater, Verschwörung in den eigenen Reihen), hebt diese gewalt- sowie budgettechnisch und vom Tempo her aber nochmal eine Latte höher. Hier spielt er einen hartgesottenen Cop, der nach einem tödlichen Anschlag auf seine Familie jahrelang in's Koma fällt - und danach natürlich auf Rache aus ist…
Er kriegt die Pussy!
„Hard To Kill“ ist in vielerlei Hinsicht Peak-Seagal - und das ist ein gewisses Qualitätsversprechen! Denn egal wie man zu den letzten beiden Dritteln seiner Karriere steht, egal zu was für einer Lachnummer er schnell verkam und sich selbst hochstilisiert hat - die ersten 10-15 Jahre Seagal gab’s ein paar echte Kracher. Und ich rede hier nicht von Videothekengeheimtipps. Sondern von waschechten, legendären Actionhits, die es mit den Besten ihres Genres aufnehmen können. Und „Hard To Kill“ gehört definitiv dazu. Blutig, dreckig, in den richtigen Momenten cheesy. Hier wird auf Kinder mit Shotguns geballert, hier lernte Seagal seine Traumfrau kennen, hier geht’s deutlich ruppiger zur Sache als es die FSK lange erlaubte. Rachegeschichten kommen nicht bleihaltiger. Für Seagal-Fans geht’s kaum besser. Für Actionfans geht der immer. Der Bodycount ist hoch und macht null vor Passanten halt. Politisch korrekt sind hier nichtmal die Wahlplakate. Kelly LeBrock holt jeden aus dem Koma heraus. Professionell und furztrocken. Etliche bekannte Gesichter in Neben- und Schurkenrollen. Man spürt die Warner-Moneten, noch weit entfernt von Videothekeneinheitsbrei. Ein fulminantes Feuerwerk der Actiongeschmacklosigkeiten. Wie gesagt, unheimlich blutig und erbarmungslos. Dieser Typ ist wirklich nicht tot zu kriegen! Zum Glück!
A Storm's Coming!
Fazit: einer von Seagals härtesten und besten Actionern. Ein schweisstreibender Rachethriller, der keine Gefangenen macht. Als Seagal noch lange keine Lachnummer war! „Hard To Kill“ ist verboten gut.