Die unlängst via Tartan veröffentlichte ARAKIMENTARI widmet sich einem visuellen Künstler, dessen Einfluss auf Film und Fotografie man einfach nicht länger klammheimlich verschweigen darf. Die Rede ist hier – und der Titel spielt schon unmissverständlich darauf an – selbstverständlich von Nobuyoshi Araki, dem definitiv etwas neben der Rolle stehenden Japaner mit der berüchtigten Neigung für außergewöhnliche Akte und vor allem eingeschnürte Frauen. Diese Dokumentation über Meister und Werk, initiiert von Filmemacher Travis Klose, verfährt bei dieser Introduktion genau so wie man es erwarten durfte: der Autor zerrt mächtig Prominenz vor seine Kamera – Takeshi Kitano, Björk, Richard Kern und einen Haufen schwergebildete Medien- und Kunstgelehrte – und lässt sie über Schönheit, Einzigartigkeit und Bedeutung der Arbeit des veröffentlichungswilden Fotografen schwelgen. Klose blättert sich durch Fotos – die Werke Arakis sowie dessen Biografie illustrierende Stills – besucht die Sets, an denen die Models von der Sensibilität und Magie Arakis schwärmen: dem netten, perversen Onkel mit der Kamera und den dicken Stricken.
Mit Sicherheit ist die ARAKIMENTARI kein für das eigene Genre auch nur annähernd bedeutsamer Beitrag, das Anliegen des Filmemachers aber, einen großartigen, nur leider immer noch viel zu häufig hinter vorgehaltener Hand gelobten Künstler noch weiter heraus aus einfältiger Stigmatisierung und hin zu weithin aufrichtiger Wertschätzung zu befördern, ist zweifelsohne hervorhebenswert.