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Jesses ...

Dass man von einem Slasher nicht all zu viel Handlung bzw. eine durchdachte Handlung erwarten sollte, ist mir durchaus bewusst. Dass dann ein Slasher aber auch noch ganz unverfroren die wenig durchdachte Handlung eines anderen Slashers, der trotz seiner kaum vorhandenen Story, aber seiner ungemeinen atmosphärischen Dichte und filmischen Genialität, zum Klassiker wurde, nahezu eins zu eins klaut, ist - gelinde gesagt - wenig erfreulich.

Der Film, der hier ungeniert und auch noch überaus schlecht klaut, ist Sorrority House Massacre (oder Death House, wie der deutsche Titel lautet); bei dem Beklauten handelt es sich um keinen geringeren als DEM Slasher schlechthin - Halloween: Ein Jugendlicher ermordet seine Familie und landet daraufhin in einer psychiatrischen Anstalt. Viele Jahre später kann er aus dieser entfliehen, besorgt sich ein Jagdmesser und tötet jeden, der ihm über den Weg läuft. Zur gleichen Zeit feiern Studenten des Theta-Omega-Theta Hauses eine kleine Party und wie sich schon bald herausstellt handelt es sich bei einer der Feiernden um die kleine Schwester des Killers, die dieser nun auslöschen will. Dabei stehen ihm die anderen nur im Weg.

Sicher, dieses Handlungsschema wurde so ähnlich schon von vielen anderen Filmchen dieses Genres kopiert, doch dieser setzt dieses auch noch so sensationell schlecht und uninspiriert um, dass einem die Langeweile unbarmherzig ins Gesicht schlägt. Nichts, aber auch gar nichts, was einen guten Slasher ausmacht, ist in diesem Film zu finden: Zum einen ist dieser Film absolut blutleer, zum anderen sind die Morde absolut unspektakulär, laufen immer nach dem gleichen Schema ab (wobei Schema übertrieben ist: Messer in den Körper gerammt) und werden überhaupt nicht distanziert, eher beiläufig, als wär' es die normalste und langweiligste Sache der Welt, dargestellt. Kameraführung und Beleuchtung sind absolut lahm. Genauso erzeugt die Musik nicht die geringste Atmosphäre. Die Schauspieler sind selbst für einen Slasher herausragend schlecht. Das unterirdische Drehbuch lässt sie dann beispielsweise auch noch emotionslos zusehen, wie die beste Freundin ermordet wird (ja, Messer in den Körper gerammt) und lässt sie weglaufen anstatt ihr zu helfen. Spannung sucht man vergebens.

Letztendlich bleibt nur zu sagen: Seht euch den Film nicht an, ihr habt nichts verpasst. Absolute Zeitverschwendung.

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